Die diesjährige C-Meister Mannschaft ist für mich persönlich eine grosse Herausforderung. Nach 5 Jahren als Trainer beim SC Brühl habe ich nun zum ersten Mal die komplette Verantwortung für eine Meister-Mannschaft. Die Chance ehrt mich sehr. Es war ein langer Weg bis hierhin und ich möchte die Chance natürlich nutzen.
Die Vorzeichen, aus dieser Mannschaft etwas ganz grosses zu machen, stehen gut. Ich darf auf das wohl talentierteste Mittelfeld meiner „Karriere“ zugreifen. Alle Spieler in der Zentrale haben ein feines Füsschen, spielen elegant und schnell, können das Spiel mit Ihren Pässen auseinanderreissen und zum richtigen Zeitpunkt dass Tempo wieder drosseln. Naja, sie könnten…
Auch im Angriff darf ich aus dem Vollen schöpfen. Eine schussstarke Neun, und mehrere schnelle und technisch raffinierte Flügel stehen mir zur Verfügung. Mit Ihren Dribblings sind Sie fähig, eine Abwehr komplett durchzuwirbeln, und unsere Neun kann mit ihrer Schusskraft auch ausserhalb des 16erns brillieren. Naja, sie könnte…
In der Abwehr haben wir unsere jungen Wilden. Sie haben in den vergangenen Jahren sehr viel Sicherheit bekommen, spielen effektiv und risikofrei nach vorne. Durch die Sicherheit in der Abwehr können sich die Aussenverteidiger auch in der Offensive postieren. Auch unser Goalie strahlt Sicherheit aus und gibt seiner Abwehr die Chance sich nach vorne zu orientieren. Naja, sie könnten…
Ihr seht, Talent und Möglichkeiten sind zur Genüge vorhanden, jedoch haben wir es noch nicht geschafft, eine Einheit, ein Team zu formen, welches sich aufopfert. Wir sind noch zu egoistisch, zu verbissen, die Bälle selber nach vorne zu treiben. Wir verlieren uns in unsinnigen Dribblings und Pässen, die nie und nimmer ankommen können. So gingen die ersten beiden Spiele gegen Romanshorn und Herisau auf eher dumme Art verloren.
Die letzten beiden Spiele gegen Wil und Wagen-Eschenbach zeigten, dass wir wohl langsam den Schalter gefunden haben, um unsere Möglichkeiten auszuschöpfen. Spielfreude, Spielwitz, schnelles Zusammenspiel ganz im Sinne meines geliebten Tiki-Taka. Es kommt langsam eine gewisse Euphorie auf, nachdem es sicherlich auch für das Team schwierig war, sich an den neuen Trainer zu gewöhnen. Der ist sehr ambitioniert und leicht verbissen, ist auch nach der 9:0-Party gegen Eschenbach nicht vollends zufrieden, und möchte aus der Mannschaft das Maximum rausholen. Doch langsam verschmelzt das Ganze ineinander, jeder versteht den anderen ein bisschen besser und versucht das Beste von sich zu geben.
Ich bin unglaublich zuversichtlich, was diese Mannschaft angeht, es ist ein wirklich tolles Team, und ich freue mich immer wieder aufs neue auf die Trainings und die Spiele mit ihnen. So ein grosses Potential hatte ich bisher bei keiner anderen Mannschaft gesehen. Ich freue mich auf eine tolle Saison! Andy Jurt, Entrenador