Mit einem 4:3 Sieg nach einem dramatischen Match vor zahlreichen Zuschauern ging unsere zweite Mannschaft am Freitag vom Platz. Der Gegner war nicht irgendwer, der Gegner war Absteiger Staad.
Mit dem FC Staad kam also ein Team ins Paul-Grüninger-Stadion, welches die gleichen Ambitionen hegt wie die jungen Wilden des SC Brühl: Den (Wieder)-Aufstieg in die 3. Liga. Dementsprechend gestaltete Brühls Trainer Roberto Sbocchi die Trainingseinheiten und stellte die Jungs perfekt auf das Spiel gegen die robusten Staader ein.
Zu Beginn der Partie tasteten sich die beiden Teams mehr oder wenig ab, niemand wollte den ersten Fehler begehen. Das hat vielleicht auch mit der Sache zu tun, dass sich die Spieler zuerst an den ungewöhnlich (zu) kleinen Platz gewöhnen mussten. Nach circa 15 Minuten begannen die Brühler das Zepter in die Hand zu nehmen und wussten mit teils schönem Kombinationsfussball und intensivem Zweikampfverhalten zu gefallen. Die Kronen erarbeiteten sich viele gute Abschlussmöglichkeiten und teils auch erstklassige Gelegenheiten in Führung zu gehen, welche aber allesamt versemmelt wurden. Von den Staadern kam bis dato nichts mehr. Die Abwehr stand sicher und Goalie Nici Grob erledigte seinen Job im Brühler Kasten souverän.
Der 0:0 Pausenstand war aus Brühler Sicht zu wenig. Die Gallusstädter waren klar das bessere Team, konnten aber die guten Chancen nicht in Tore umwandeln. Wenn sich das mal nicht rächen sollte.
Die zweite Halbzeit begann furios. In der 47’ traf Sturmtank Kaan Yildirim nach einer Standardsituation mit dem Kopf und keine zwei Zeigerumdrehungen später netzte der überragend Aufspielende Mattia Sbocchi zum 2:0 ein. Nach diesem Doppelschlag wurden die Brühler nachlässig. Der FC Staad kam daraufhin wieder besser ins Spiel und prompt fiel der doofe Anschlusstreffer zum 2:1, welcher definitiv zu vermeiden war. Der SC Brühl wurde in einen kurzen Schockzustand versetzt. Wachgerüttelt vom Anschlusstreffer der Staader begannen die Spieler des SC Brühl das Spieldiktat wieder zu übernehmen, was sich dann auch ausbezahlen sollte. Rechtsverteidiger Claudio Bissegger liess auf der Aussenbahn drei Gegenspieler ins Leere laufen und traf mit einem überlegten Abschluss in die entfernte Torecke zum 3:1. Nun lag man wieder mit zwei Toren in Front, wieder wurde es verpasst die definitive Entscheidung zu suchen und wieder kam der FC Staad zurück ins Spiel. Nach einem Eckball auf den kurzen Pfosten konnte der Staader Angreifer unbedrängt zum 3:2 einköpfen. Es kam nun sogar noch bitterer. Nici Grob im Brühler Tor verschuldete einen umstrittenen Penalty, den er aber überragend parierte und den Strafstoss um den Torpfosten lenken konnte. Doch bereits beim darauffolgenden Eckball versenkten die Staader den Ball im Tor und es stand zehn Minuten vor Schluss 3:3. Himmelhochjauchzend zu Tode betrübt, die Gefühlsachterbahn der Spieler, Trainer und sogar bei den zahlreich erschienenen Zuschauern konnten die Emotionen aus den neu entstandenen Falten im Gesicht abgelesen werden. Unentschieden war aus Brühler Sicht zu wenig. Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten für den Aufstieg wäre für den weiteren Verlauf der Meisterschaft eminent wichtig gewesen. Glücklicherweise war die Partie ja noch nicht zu Ende. David Kürsteiner wirbelte sich zum gefühlten einhundertsten Mal durch den Staader Strafraum, sah den besser positionierten Mattia Sbocchi und der traf mit dem einem satten Flachschuss zum vielumjubelten und endlich auch definitiven Schlussresultat, dem 4:3.
Der SC Brühl verdiente sich diesen Sieg mit Willen, Kampf, Spielfreude und einer grossen Portion Moral. Die zweite Mannschaft hat bewiesen, dass sich eine Einheit gebildet hat, welche in der Lage ist, dieses Jahr den langersehnten Aufstieg zu realisieren. Noch ist es ein langer Weg, doch auch kleine Schritte führen zum Ziel.
Ein riesen Kompliment an die gesamte Mannschaft für diesen tollen Fussballabend mit der Anmerkung und Bitte, die nächsten Spiele weniger spannend zu gestalten. Eric Hug
