SC Brühl – FC Frauenfeld 2 : 1 (0:1)
Nach der bitteren und unverdienten Niederlage gegen den FC Rapperswil aus der Vorwoche waren die A-Junioren des SCB zu einer klaren Reaktion gefordert. Mit dem FC Frauenfeld kam der richtige Gegner, lagen doch die Thurgauer tabellenmässig knapp vor dem SC Brühl und vor allem handelt es sich aber um einen Gegner, mit dem man traditionsgemäss immer harte Fights austragen musste.
Die Ausgangslage war klar: der SC Brühl musste drei Punkte holen, der FC Frauenfeld hätte auch mit einem Zähler zufrieden sein können. Und so übernahmen die Platzherren von Beginn weg die Initiative, ohne jedoch spielerisch besonders zu glänzen. Es wurde zwar konstant nach vorne gespielt, die herausgearbeiteten Chancen konnte man jedoch während der ersten Spielhälfte an einer Hand abzählen. Der FC Frauenfeld beschränkte sich auf eine disziplinierte Abwehrarbeit, bei der die Abwehr- sowie die Mittelfeldachse kompakt agierten und den Brühler Angreifern wenig Raum boten. Trotz technischer Überlegenheit suchten die Kronen wiederholt die langen Bälle in die Spitzen, aber sie waren selten in der Lage, gefährlich vor dem gegnerischen Tor aufzutauchen – und war dies einmal der Fall, scheiterten sie am starken gegnerischen Torhüter. Den Höhepunkt der ersten Halbzeit bildete jedoch nicht ein Angriff des SC Brühl, sondern eine unglückliche Rückgabe an den Torhüter seitens eines Abwehrspielers: Torhüter H. Attifi konnte gegen den rasch reagierenden Thurgauer nichts und so lagen die Platzherren in der 18. Minute entgegen allen Erwartungen mit 0:1 in Rückstand. Zwar bemühten sich die jungen Brühler in der Folge um den Ausgleichstreffer, sie scheiterten jedoch regelmässig am eigenen Unvermögen oder am Torhüter des FC Frauenfeld.
Der Pausentee und die Auswechslungen schienen dann ihre Wirkung zu entfalten: der SC Brühl schien die ersehnte Spielfreude wieder gefunden zu haben, agierte vermehrt über die Flügel und der eingewechselte D. Gomez stellte die Thurgauer wiederholt vor harter Probe. In der 55. Minute fiel dann auch der verdiente Ausgleichtreffer durch N. Torlakovic, der einen Zusammenprall des Gästetorhüters mit einem Mitspieler auszunutzen vermochte und zum umjubelten 1:1 einköpfte. Jetzt war das notwendige Selbstvertrauen wieder da und man sah eine verwandelte Heimelf, welche zielstrebig und mit mehr Spielfluss nach vorne agierte. Das zahlreiche und lautstarke Publikum musste sich bloss 18 Minuten gedulden, um das zweite Tor des SCB zu sehen: D. Gecaj brachte in der 73. Minute eine hohe Flanke unter Kontrolle und zog an seinem direkten Gegenspieler mit einer schönen technischen Leistung vorbei, um von diesem im Strafraum zu Fall gebracht zu werden. Den fälligen Strafstoss verwertete N. Torlakovic zur Brühler Führung sicher. In der Folge entwickelte sich ein Spiel, das vor allem von zahlreichen Zweikämpfen lebte, wenn auch die Spieler auf dem Platz stets mit der notwendigen Fairness vorgingen. Anders auf den Zuschauerrängen und der Ersatzbank des FC Frauenfeld, wo die Emotionen etwas über das akzeptable Mass hinausgingen. Der SC Brühl brachte den Sieg aber sicher über die Runden.
Die jungen Kronen haben die geforderte Reaktion gezeigt und haben den Anschluss an die Tabellenspitze geschafft. Die Einstellung stimmt, die Spieler sind körperlich fit und an den technischen Fähigkeiten mangelt es nicht. Gefragt ist zusätzlich in erster Linie ein ruhigerer Spielaufbau, bei dem man nicht unnötig mit dem Kopf durch die Wand rennt und den Ball in den eigenen Reihen laufen lässt, um dann die schnellen Flügel einzusetzen. An Arbeit mangelt es dem Trainerstab nicht, die Marschrichtung stimmt aber. Sportlicher Leiter: Mauro Palazzesi