SC Brühl – FC Tägerwilen 2:1 (2:0).
Die Voraussetzungen für eine spannende Begegnung im «heimischen Gründenmoos» auf dem Kunstrasen (!) waren gegeben: Der Gast aus Tägerwilen konnte sich mit einem Sieg aus eigener Kraft retten, während der SC Brühl seinerseits den 3. oder gar den 2. Platz hätte sicherstellen können. Entgegen den Vorzeichen waren es die St. Galler, welche von Anfang weg die Partie in die Hand nahmen und mit schnellen, flüssigen Kombinationen die Gäste in die Defensive drängten. Vor allem das schnelle Flügelspiel stellte die Thurgauer vor grosse Probleme und es war wiederum der Abschlussschwäche zu verdanken, dass die Partie nicht bereits in der ersten Viertelstunde entschieden wurde. Der Gast beschränkte sich in der ersten Hälfte darauf, die Begegnung möglichst lange offen zu halten und seinerseits auf den einen oder anderen Konter zu hoffen. Allerdings bestand nie der Zweifel darüber, wer die drei Punkte holen würde.
Die Brühler Führung in der 6. Minute war das Ergebnis einer schnellen Kombination über die rechte Seite, welche durch Ramon Zellweger mit einem sehenswerten Tor abgeschlossen wurde. Nach der Führung spielten die Kronen weiterhin einen guten Fussball und das zweite Tor liess nicht lange auf sich warten: Alburon Dautaj reagierte in der 20. Minute nach einem Eckball am schnellsten und versenkte den Ball zur hochverdienten Doppelführung. Kurz vor der Pause tauchten dann die Tägerwiler ein erstes Mal gefährlich vor dem Tor der Platzherren auf und es war Torhüter Hussein Attifi zu verdanken, dass sie nicht zum Torerfolg kamen.
Die zweite Hälfte sah, wie so oft in dieser Saison, einen Leistungsabfall auf der Seite der Kronen. Die Mannschaft passt sich leider immer wieder dem Gegner an und vergisst ihre tatsächlichen Qualitäten. Dies führte dazu, dass den Gästen nach rund einer Stunde der Anschlusstreffer zum 2:1 gelang. Der SCB kontrollierte aber das Spiel weiterhin und es kam nie der Zweifel darüber auf, wer am Schluss die drei Punkte mitnehmen würde.
Den bitteren Abschluss bildete die gelb-rote Karte von Ramon Zellweger, der seine gute Leistung durch eine unkontrollierte und unentschuldbare Reaktion an die Adresse des Schiedsrichters überschattete. Überhaupt ist nicht nachvollziehbar, weshalb sich die Brühler gegen Ende der Partie, die übertriebene Nervosität aufkommen liessen, sich in unnötige verbale Duelle mit dem Gegner einliessen. Sicherlich auch ein Thema für den Trainerstab – nebst dem Leistungsabfall, der nach einer Führung mit fast zuverlässiger Regelmässigkeit eintritt. Ansonsten kann wieder bestätigt werden, dass die junge Brühler Mannschaft über grosses spielerisches Potential verfügt und es vor allem gilt, dieses über die ganzen 90 Minuten auszuschöpfen.
Dem FC Tägerwilen wünschen wir an dieser Stelle den sofortigen Wiederaufstieg in die Meisterklasse. Sportchef: Mauro Palazzesi