A-Meister holen drei Punkte in Teufen

FC Teufen – SC Brühl  1:4 (0:0)

Der SC Brühl wollte an diesem schönen Sommertag die Erfolgsserie fortsetzen, wusste aber, dass es nicht einfach werden würde, denn nebst einem bekanntlich bissigen Gegner musste man mit dem für diese Liga zu kleinen Kunstrasen rechnen, welcher es schwer macht, ein flüssiges Spiel aufzuziehen. Es ist schlicht unverständlich, wie man bei solch idealen Bedingungen auf die Idee kommen kann, auf den Kunstrasen auszuweichen. Vermutlich wollte man die Tradition wahren, wonach man sich alle Jahre wieder auf diesem Rasen trifft.

So war es nicht überraschend, dass die Kronen in der Anfangsphase mit den nicht idealen Platzverhältnissen zu kämpfen hatten. Trotz dieses Umstandes kamen sie zu einigen interessanten Torchancen. In der 7. Minute setzte Edmir Zulic mit einem wuchtigen Pfostenschuss klar, wozu er an diesem Tag fähig gewesen wäre. In der 13. Minute kam Abdifatah Mohamed zu einem guten Abschluss, den der aufmerksame Torhüter der Appenzeller in Corner lenkte. In der 17. Minute war es dann Alexandru Neder, der aber ebenfalls am Torhüter scheiterte. Es ereigneten sich aufgrund des Belags und der engen Platzverhältnisse viele Zweikämpfe, die viel Kraft kosteten, weshalb man darauf gespannt war, wie die Mannschaften über 90 Minuten leisten würden. Eine erste unglückliche Aktion des Schiedsrichters ereignete sich, als sich Alexandru Neder im Strafraum durchsetzen und nur durch ein klares Foul gestoppt werden konnte. Der fällige Pfiff blieb jedoch aus und so änderte sich am Resultat vorerst nichts. In der 35. Minute war es wiederum Edmir Zulic, der nach einem hin und her im Strafraum den Ball nichts ins Tor unterbringen konnte und in der 40. Minute versuchte es derselbe Spieler mit einem Schuss aus der Distanz, den der Torhüter des Heimteams sicher unter Kontrolle bringen konnte. In der 41. Minute handelte sich ein Brühler durch verspätetes Einsteigen in einen Zweikampf eine berechtigte gelbe Karte ein. Die erste Halbzeit endete somit torlos, das Spiel war aber alles andere als langweilig. Der SC Brühl hatte die zahlreicheren Chancen, die Einheimischen kamen aber auch zu einigen guten Abschlüssen.

Die zweite Halbzeit war keine sieben Minuten alt, als dem SCB ein Freistoss aus 18. Metern zugesprochen wurde. Edmir Zulic übernahm die Ausführung und versenkte den Ball unhaltbar ins Tor zur fälligen Führung. Nach 68 Minuten sah ein weiterer Brühler Verteidiger die gelbe Karte wegen Foulspiel – auch diesmal berechtigt. Dem war ein krasser Fehler vorangegangen, leider nicht der erste in diesem Spiel. Trotz Unterzahl agierte der SCB weiterhin offensiv und in der 70. Minute kam Edmir Zulic nach einem schnellen Konter alleine auf den Torhüter zu, der ihn in selbstverständlicher und theatralischer Weise umsäbelte. Wer nun endlich den Pfiff des Unparteiischen erwartete, sah sich wiederum getäuscht. Schon wieder die Sicht verdeckt oder schlicht eine Sache der Interpretation? Das werden wir vermutlich nie erfahren.  In der 73. Minute setzte Abdifatah den inzwischen eingewechselten Noah Jäger ein, der nur knapp scheiterte und in der 80. Minute setzte sich Noah Jäger glänzend auf dem rechten Flügel durch und bediente den heranrückenden Edmir Zulic mit einem feinen Rückpass: dieser beorderte den Ball unhaltbar in die linke Torhüterecke. Fünf Minuten später setzte Edmir Zulic Albinot Mehmeti mit einem Pass in die Tiefe ein und dieser bedankte sich mit einem schönen Heber zum 3:0 aus Brühler Sicht. Nur kurz darauf konnten die Platzherren nach einem Missverständnis zwischen Torhüter und Abwehr auf 1:3 verkürzen, womit aber nicht alle einverstanden waren: Deivid Gomes spielte nach dem Gegentor an und bediente Edmir Zulic, der sich ein Herz fasste und durch die Platzhälfte des FC Teufen spazierte und einen Gegner nach dem anderen ausliess, um am Torhüter vorbei zum 4:1 einzuschieben. Ein Traumtor, welches alleine das Kommen wert war.

Ein verdienter Sieg, der zu keinem Zeitpunkt zur Diskussion stand, obwohl gewisse Stimmen aus der Gegenseite zu behaupten wagten, dass der SCB über 90 Minuten keinen Stich gehabt hätte. Fussball ist manchmal Ansichtssache.

Am kommenden Sonntag ist spielfrei und am 27. September kommt der Mitfavorit aus Rapperswil-Jona ins PGS, wo um 13.30 Uhr Anpfiff ist.

 

Interview an den Haupttrainer Ivo Messmer

Willst du spontan irgendwas loswerden?

Das Spiel fand leider auf dem Kunstrasen statt, was wir natürlich nicht ändern konnten. Ich habe vor dem Spiel der Mannschaft gesagt, sie solle sich auf das konzentrieren, was wir beeinflussen können.

 

Wo siehst du Verbesserungspotential?

Es gibt verschiedene Aspekte, an den wir arbeiten müssen: wir müssen stets konzentriert bleiben, nicht auf den Ball warten – sondern die Aktion antizipieren – und konsequenter den Abschluss suchen.

 

Was hast du den Spielern in der Pause gesagt, als es noch 0:0 stand?

Ich habe ihnen gesagt, dass wir uns auf unser Spiel konzentrieren müssen und nicht auf den Schiedsrichter oder den Gegner, denn dann würden wir zu Chancen kommen, was auch eingetreten ist. Zudem solle die Mannschaft schneller umschalten und die Qualität im Spiel erhöhen. Schliesslich habe ich dem Team mitgeteilt, die Konzentration über die gesamte Spieldauer aufrecht zu erhalten und sich in keiner Spielphase mit dem Erreichten zu begnügen.