B-Meister besteht die Reifeprüfung nicht

Unsere B-Meister konnte die bis anhin perfekte Serie von 8 Spielen und 8 Siegen nicht weiterführen. Am Wochenende verloren sie auswärts gegen Abtwil Engelburg mit 4:2. Eine Niederlage, die uns wieder zurück in die Lage versetzt keinen Fehler mehr machen zu können.

Dabei hätte es doch so ein schönes Wochenende sein sollen. Rapperswil gab beim Nachholspiel gegen Teufen unter der Woche  (5:5 Endresultat) wichtige Punkte ab und wir hätten mit einem Sieg gegen Abtwil schon einen Match Ball am nächsten Wochenende gegen Teufen ausspielen können.  Gehen wir aber der Reihe nach.

  1. Halbzeit: Marco denkst du wir kommen ins Festzelt rein?

Tatsächlich der Titel heisst so weil dies eine Frage zweier Junioren vor dem wichtigen Spiel gegen Abtwil war. Wir Trainer spürten sofort, dass die Mannschaft teilweise mit dem Kopf nicht bei der Sache war. Das war beim Einlaufen schon eine zu lockere und entspannte Stimmung. Uns fehlten an diesem Spieltag einige Führungsspieler welche am letzten Wochenende noch gegen Gossau mit von der Partie waren. Diese Absenzen fehlten uns nicht etwa spielerisch sondern vor allem was das Verhalten auf dem Platz anging. Kapitän Mhatheenan und Vizekapitän Filip waren beide nicht anwesend und mit Ramon und Ivan fehlten uns zwei weitere Spieler, welche Mut und die richtige Einstellung mit auf den Platz bringen können. Die erste Halbzeit startete vielversprechend. Abtwil versuchte wie erwartet hinten die Räume eng zu machen und überliess uns das Zepter. An dieser Stelle wurde auch sofort ersichtlich, dass die Jungs die auf dem Platz standen, alle das System kennen und genau wussten, wie wir im Spielaufbau agieren wollen. So waren die ersten 15 Minuten des Spiels  auch äusserst positiv und schön anzusehen. Wir kamen immer wieder gefährlich über die Flügel und hatten bereits einige gute Aktionen bevor Mirko uns nach 12 Minuten in Führung brachte. Doch das Spiel drehte plötzlich, als David Lockhart einen Freistoss von der Mittellinie durch seine Hände liess und Abtwil somit den Ausgleich schenkte. David hatte wegen der Sonne den Ball nicht richtig eingeschätzt und das Tor schien ihn auch für den Rest des Spiels zu verfolgen. Nur wenige Minuten später kam ein langsamer Schuss aus 20 Meter und auch diesen Ball wollte David nicht halten den er dachte, der Ball ginge ins aus. So sahen wir von aussen zu, wie der Ball langsam ins Tor rollte und Abtwil damit in Führung brachte. Die Mannschaft war auf diesen doppelten Schlag nicht gefasst und hatte Mühe zurück ins Spiel zu finden. Nach einem sehenswerten Freistoss knallte der Ball an die Latte und in den Fünfmeterraum aber keiner von uns hielt es für nötig den Ball zu klären und so kassierten wir auch das 3:1 und wenige Minuten später wurde ein Schuss unhaltbar von unserem Spieler abgefälscht zum 4:1. Es war ein Albtraum und auch die wenigen Wechsel auf der Bank konnten die Stimmung auf dem Platz nicht verbessern. Wir verkürzten kurz vor der Halbzeit noch auf 4:2 dank eines schön getretenen Freistoss von Abdi und gingen mit hängenden Köpfen in die Pause.

2. Halbzeit: viel Mut und Verzweiflung bringen keine Wende

Wenn man die zweite Halbzeit als eigenes Spiel betrachtet, kann man viele positive Aspekte herauslesen. Die Mannschaft fand wieder zurück ins Spiel und kämpfte tapfer um jeden Ball. Wir liessen aber mit Alhaji, Abdi, Alessandro, Marc und Elia zu viele Chancen liegen und mit jeder Minute wurden die Spielzüge immer verzweifelter. Abtwil hatte nach der Führung die Nerven behalten und verteidigte mit viel Disziplin. Sie waren auch mit Kontern immer wieder gefährlich und hätten uns noch höher bestrafen können. So mussten wir uns trotz einer guten zweiten Halbzeit geschlagen geben. Leider fehlte unserem Team an diesem Wochenende die Fähigkeit auch nach zwei unglücklichen Toren die Nerven zu bewahren und mit einem kühlen Kopf zu spielen. Dennoch habe ich in der zweiten Hälfte eine Reaktion gesehen und keiner der Spieler wollte sich geschlagen geben und dies wird uns auch helfen, in den nächsten beiden Spielen den Titel dennoch zu holen. Die Aufgabe wird nicht leicht und der Druck könnte nun nicht höher sein. Aber ich glaube an diese Mannschaft und wir werden unser Bestes geben.

 

Marco De Grassi