B-Meister: dem Traum des Titels einen Schritt näher

Unsere B-Meister zeigen Nerven und gewinnen im wichtigen Heimspiel gegen Teufen mit 6:0. Ein Sieg, der nicht selbstverständlich war, wenn man einige Faktoren berücksichtigt. Unsere Jungs verloren letztes Wochenende überraschend gegen Abtwil Engelburg und alte Erinnerungen an verpatzte Titel kurz vor Schluss kamen wieder hoch. Teufen zählt zudem zu den stärksten Mannschaften im Angriff, mit bereits 50 geschossenen Toren. Ihre Stürmer führen auch die Torschützenliste in der Liga an. Da ich als Trainer nicht anwesend war, berichtet nun Kapitän Madi über das Spiel.

Letztes Wochenende verloren wir auswärts gegen Abtwil Engelburg mit 4:2. Eine Niederlage, die uns wieder zurück in die Lage versetzt keinen Fehler mehr machen zu können. Wir waren immer noch Tabellenführer, aber die Stimmung war im Keller, denn so ging der Wunsch vor heimischen Publikum den Saisontitel feiern zu können erstmal nicht in Erfüllung.
Leider konnte unser Trainer Marco De Grassi nicht mit von der Partie sein und deswegen war es für uns ein spezielles Spiel. Dario Luccardi übernahm aber mit Bravour und gab dem Team Sicherheit und Halt. Teufen hatte eine Woche zuvor einen 0:5 Rückstand gegen Titelkonkurrent Rapperswil aufgeholt und so wussten wir, dass wir über 90 Minuten die volle Konzentration beibehalten mussten.

Gehen wir aber der Reihe nach.

1. Halbzeit: Den Spass am Fussballspielen wiederfinden!
Obwohl viele Faktoren gegen uns sprachen, gingen wir mit viel Selbstvertrauen ins Spiel. Schon beim Einlaufen merke ich eine Konzentration, welche ich schon lange nicht mehr so gesehen hatte. Das Zusammenspiel war fantastisch und dies sollte sich im Spiel wiederspiegeln. Teufen startete mit einem hohen Pressing und wir brauchten einige Minuten um uns zurechtzufinden. Danach fingen wir an den Ball von links nach rechts zu zirkulieren und wechselten unsere Positionen ständig. Als eine Lücke aufging, steckte Ivan grandios zu Ramon durch, welcher aber am Torhüter scheiterte. Dies sollte nur der Start zu einem Torreichen Spiel werden. In der 13. Minute bekam Ramon auf der linken Seite den Ball, dribbelte wie gewohnt an 3 Spielern vorbei, zog mit Tempo zur Mitte und nach einem Doppelpass mit Elia stand er alleine vor dem Tor. Er liess sich nicht zweimal bitten und platzierte den Ball ins kurze Eck. Dieses Tor gab uns das nötige Selbstvertrauen und wir konnten wieder unseren gewohnten Spielspass an den Tag legen. Nur zwei Minuten später erhöhte Ivan den Spielstand auf 2:0. Elia und Abdi kombinierten sich genial auf der rechten Seite durch, wo Ivan sich in der Mitte perfekt positionierte und den Ball im Tor versenkte.  Was mich aber vor allem in diesem Spiel beeindruckte, war die Geduld und die Ballzirkulation von der einen auf die anderen Seite um im richtigen Moment den Ball vertikal spielen zu können. Sogar auf engstem Raum mit zwei Gegenspieler schlugen wir den Ball nicht einfach weg, sondern befreiten uns mit kurzen Pässen aus brenzligen Lagen. Ich glaube auch unseren Zuschauern gefiel dieses Spiel. Die Gegner wussten dabei nicht was mit ihnen geschieht, denn bei so viel Bewegung hatten sie keine Ahnung mehr, wer für wen zugeteilt ist und wen sie decken sollten. Wir spielten einfach unser Spiel weiter und in der 31. Minute krönte sich Ivan nach seiner fabelhaften Leistung zum Doppeltorschützen. Bei einem Eckball getreten von Elia stieg Ivan am höchsten und köpfte den Ball mit einer Wucht à la Puyol in das Tor hinein. Ramon war im Spiel schon mehrmals vom Gegner geschupft und gestossen worden und reklamierte dabei eigentlich nie, wenn es kein Foul gab. Er gestikulierte dabei nur mit den Händen, dass er mal geschupft wurde.  Der Schiedsrichter merkte sich ihn wahrscheinlich darum, denn bei einer Grätsche von Ramon vor unserem Strafraum zückte der Schiedsrichter sofort die Gelbe Karte. Für mich müsste man nicht Gelb direkt zücken, da er bei den anderen Malen nicht mal ein Foul gab. So spielten wir aber für die kommenden 10 Minuten mit einem Mann weniger auf dem Feld. Wir spielten aber mit dem exakt gleichen Spielwitz weiter. Als da kurz vor der Pause ein Loch in der Verteidigung des Gegners aufging, spielte Filip einen phänomenalen Pass auf Mirco, welcher perfekt hineingelaufen war. Mirko sah den herausstürmenden Torhüter und lupfte den noch halbhohen Ball stinkfrech über ihn hinaus ins Tor. Wir gingen mit einem verdienten 4:0 Vorsprung in die Pause.

 

2. Halbzeit: Den Vorsprung erhöhen, nicht verwalten
Wir wussten, dass Teufen schon einmal von einem 0:5 Rückstand zurück ins Spiel gekommen ist. Darum wollten wir auch nach der Pause nicht nachlassen und möglichst weitere Tore erzielen um das Spiel klar zu machen. Schon zu Beginn der zweiten Hälfte konnten wir uns ein paar weitere Chancen erarbeiten, leider aber nicht ausnützten. Trainer Dario sah, dass wir frische Kräfte brauchten und so wechselte er Edmir in der der 55. Minute ein. Edmir ist zurzeit Torschützenkönig bei den C-Meister mit 28 Treffern in einer Saison und dieser Titel wird ihm auch niemand mehr streitig machen. Nur etwa 10 Sekunden später spielten wir den Ball von rechts auf links. Ivan liess mit einer herrlichen Körperbewegung den Ball und seinen Gegenspieler ins Leere laufen und der Ball ging zu Edmir. Dieser Lief alleine auf das Tor und schob eiskalt ein. Das Spiel war gelaufen und so liessen wir den Ball im Stile Barcelonas von links nach rechts laufen. Tore gab es bis zur 62.Spielminute nicht. Danach dribbelte Elia einmal mehr knoten in die Beine seines Gegenspielers und spielte den Ball flach zur Mitte wo Abdi wiederum nur einschoben musste. Wir kontrollierten das Geschehen, ohne weitere Tore zu schiessen und hatten dabei noch Glück nicht noch ein Tor zu kassieren. Beim Aufbauspiel spielte Edmir den Stürmer den Ball genau in die Füsse, aber Deivid liess sich da nicht beirren und blieb stehen und so verfehlte der Stürmer das Tor um etwa 5 Meter. Das Spiel beendeten wir so mit dem Endergebnis von 6:0. Jetzt haben wir nächste Woche die Chance in Weinfelden unsere starke Saison mit dem Titel zu krönen. Dabei braucht es vor allem den Kopf, denn nach dieser atemberaubenden Leistung können wir uns den Titel nur noch selber verspielen. Denn sogar die Trainer und die Spieler von Teufen konnten sich Ihre Lobeshymnen nicht verkneifen und fanden, dass wir in einer eignen Liga spielen. Noch ist aber nichts gewonnen, aber mit der richtigen Einstellung werden wir am Samstag mit den 3 Punkten und den Meistertitel nach Hause fahren. Kapitän Mhatheenan Kanapatipilai.