Am Schluss musste Brühl noch zittern

Trotz einer 3:0 Führung nach 80 Minuten mussten die Brühler am Schluss noch um die drei Punkte zittern, was aufzeigt wie verunsichert die Mannschaft nach dem missglückten Rückrundenstart ist. Am Ende blieb es aber beim verdienten 3:2 Sieg. Dabei zeigten die Brühler in der ersten Halbzeit eine gute Mannschaftsleistung. Früh wurde der Gegner gestört und die eigenen Flügel rechtzeitig lanciert. Vor allem der wieder genesene Raphael Huber setzte sich immer wieder ausgezeichnet in Szene genauso wie der ebenfalls lange verletzte Alessandro Riedle, der im Mittelfeld mit viel Übersicht die Fäden zog. Brühl wurde von Minute zu Minute dominanter und scheiterte mehrmals nur ganz knapp. Endlich in der 34. Minute fiel der längst fällige Führungstreffer. Vanin erkämpfte sich einen Ball und Riedle passte dann im zweiten Anlauf uneigennützig zu Samel Sabanovic, der nur noch zum 1:0 einzuschieben brauchte.
In der 2. Halbzeit bauten die Brühler die Führung sehr schnell  auf 2:0 aus. Nach einem Eckball der Wohlener konterten die Brühler schnell. Ein Gästespieler verlängerte unglücklich mit dem Kopf und Raphael Huber zog allein auf den Gästehüter los und reussierte zum 2:0. In der 79. Minute schien die Entscheidung endgültig gefallen zu sein, als der eingewechselte Lirim Shala von einem krassen Torhüterfehler profitierte und das 3:0 erzielte.

Nervosität der Brühler in den Schlussminuten kostet beinahe Punkte

Doch was jetzt geschah, lässt sich nur schwer rational erklären. Ein krasser Brühler Torhüterfehler brachte das 3:1 durch den eingewechselten Victor Cardoso. Brühls Quoc-Trung Nguyen setzte dann noch einen Freistoss der Kronen an die Latte, doch im Gegenstoss erzielte nochmals Cardoso den 3:2 Anschlusstreffer. Die Brühler spielten plötzlich wie ein Panikorchester auf und brachten kaum mehr einen Fuss vor den andern. Die Folge: ein Lattenschuss der Wohlener und eine weitere riesige Ausgleichschance in der Nachspielzeit. Kaum zu glauben, dass ein bis zur 80. Minute so souverän aufspielendes Team gegen ein eher schwaches Wohlen noch Gefahr läuft, Punkte liegen zu lassen. Immerhin haben die Brühler mit diesem wichtigen Sieg den Anschluss ans Mittelfeld wieder geschafft und vom zweiten Abstiegsplatz trennen sie nun wieder zehn Punkte. Grund genug, die Nervosität und Unsicherheit für die restlichen Spiele abzustreifen. Henri Seitter

 

Telegramm: Paul – Grüninger – Stadion – 687 Zuschauer – SR M. Turkes
Tore: 32. Sabanovic 1:0; 48. Huber 2:0; 79. Shala 3:0; 82. Cardoso 3:1; 88. Cardoso 3:2.
Brühl: Lazraj; Nguyen, Franin, Ivic, Bozic; Vanin, Holenstein (60. Scherrer), Riedle (72. Lovacovic); Huber, Abegglen (78. Pellegatta, Sabanovic (60. Shala).
Wohlen: Pinthus; Geri, Muslin, Nitaj, Calbucci; Alves (41. La Rocca), Schultz (67. Samardic), Bamba (46. Ferreira), Bieri; Gregorio, Schiavono (58. Cardoso)
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Bemerkungen: Brühl ohne Titaro und Celebi (verletzt). Verwarnungen: 45. Calbucci (Foul); 80. Nitaj (Reklamieren); 88. Pellegatta (Foul)