C1 gegen Wil: Verlieren leicht gemacht

Die Jungs von Trainer Andy Jurt, die C1 spielten am Samstag auswärts gegen einen starken FC Wil. Zwar verloren die Brühler die Partie mit 2:7, aber der Trainer ist dennoch begeistert. Er sieht Potenzial in seinem Team.

Es gibt Tage an denen man auf den Platz geht, das Aufwärmen leitet und genau Weiss: heute ist alles möglich. Einen solchen Tag erwischten wir diesen Samstag gegen den übermächtigen FC Wil. Die Jungs waren konzentriert, bereit alles zu geben, um dem grossen Gegner ein Bein zu stellen.Wir waren vom ersten Moment an voll da und wollten allen zeigen, dass mit uns schon im Herbst zu rechnen ist. Aber Fussball hat so seine eigenen Gesetze
Ein Fussballspiel gewinnt man, meiner Meinung nach, zu 70% im Kopf. Wenn man von Minute 1 bis Minute 80 voll konzentriert ist, kann man fast jeden Gegner schlagen.
Wir begannen eindrucksvoll, mit viel Schwung und Elan, liessen Wil nicht den Hauch einer Chance, der Ball war stets in unseren Reihen und wir kamen schon sehr schnell zu Torchancen. Es war beeindruckend zu sehen, wie schnell und gut die Jungs meine Spielphilosophie verstanden haben und sie auf dem Rasen umsetzen konnten. Das Spiel verlief in den ersten 15 Minuten absolut perfekt und so kamen wir durch Rodrigo dann auch endlich zu unserem verdienten Torerfolg.
1:0 nach 15 Minuten, den Gegner im Griff, man sieht sich obenauf… Was sollte uns jetzt aufhalten können? Psychologie lautet die Antwort. Denn statt das Spiel weiter zu dominieren, statt den Ball weiterhin zu behalten, statt genau so weiter zu machen wie in den ersten 15 Minuten, machte sich Nervosität im Kopf der Spieler breit. Meine erste Einwechslung schien “Tapferkeit raus – Angst rein” gewesen zu sein. Nach dem ersten Torerfolg, waren nämlich Fehlpässe, lange Bälle und der Verlust eines jeden Zweikampfes an der Tagesordung.
Und so kam es, wie es kommen muss, wenn man dem Gegner den roten Teppich zum Tor ausrollt. 3 Ecken, 3 mal nicht verteidigt, 3 Gegentore, das ganze verpackt in 8 Minuten. Und schon war der Wille gebrochen. Ab Minute 30 spielte nur noch Wil. Was heisst sie spielten? Wir spielten für Sie. Ja wir sorgten teilweise sogar selber für den letzten gefährlichen Pass in die Schnittstelle unserer Verteidigung. Der Gegner bedankte sich artig und nahm unsere Geschenke an. Das Spiel war sozial auf einem unheimlich hohen Niveau.
Nach der Pausenansprache schien es wieder besser zu werden. Wir spielten wieder gut mit, zeigten tollen Fussball, kamen zum 2:3 durch Rodrigo…und machten den selben Fehler. Wir gaben das Spieldiktat wieder ab, die Einladungskarten für die Torparty wurden brav verteilt und die Wiler kamen gerne.
2:7 stand es am Ende in einem Spiel, das trotz allem sehr viel Mut für die Zukunft macht. Denn so wie wir die ersten 15 Minuten der ersten und die ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit gespielt haben, ist im Frühling das Ziel Meisterschaft absolut realistisch. Es gilt nun die Konstanz ins Spiel zu bringen. Konstanz, die einzelne Spieler wie David schon besitzen. Wie Sergi Roberto beim FC Barcelona ist David bei uns einfach auf jeder Position konstant auf einem super Level. Als jüngerer Jahrgang dies zu leisten ist nicht einfach und dazu gratuliere ich ihm auf diesem Wege. Trainer Andy Jurt