SCB II: Drei sehr verdiente Punkte

Das 2:0 war ein direktes Freistosstor von unserer 19, Edmir Zulic – im Handy festgehalten von seinem Vater.

SC Brühl – FC Bütschwil 5:2 (0:0)

Bei strahlender Sonne und angenehmer Lufttemperatur trafen sich beide Mannschaften auf dem neutralen Kunstrasen im Gründenmoos. Man war auf diese Begegnung besonders gespannt, denn ein einziger Punkt trennte die Kontrahenten in der Tabelle und man kannte einander nicht. Das Trainergespann konnte auf Brühler Seite aus dem Vollen schöpfen und gar auf die Verstärkung der Jungsprossen aus der ersten Mannschaft Marius Linke, Edmir Zulic und Mirko Milic zählen.

Der SC Brühl startete gut ins Spiel und nahm von Beginn weg das Zepter in die Hand. Die Mannschaft liess den Ball schnell und präzise in den eigenen Reihen laufen und zwang den Gegner zu intensiver Abwehrarbeit. Es wurde rapide umgeschaltet und die schnellen Flügel wurden regelmässig ins Spiel einbezogen, womit die Gäste aus dem Toggenburg ihre liebe Mühe hatten. Die Kronen zogen ein hohes Pressing auf, wodurch der FC Bütschwil selten in die Lage kam, mit spielerischen Mitteln sich aus der eigenen Abwehr zu lösen und sich somit auf lange Bälle verlassen musste, die selten aber ihr Ziel fanden. Trotz gefühlter 70% Ballbesitz in der ersten Hälfte, konnte man aber die Chancen der Platzherren an einer Hand zählen. Dies lag an der taktischen Einstellung des Gegners, der sich bei Ballverlust sofort kompakt in die eigene Hälfte zurückzog, an den engen Platzverhältnissen, welche die Abwehrarbeit unterstützten und daran, dass der letzte entscheidende Pass nicht immer ankommen wollte. Wie so oft im Fussball hätte es aber für das Heimteam schräg kommen können, als Mitte der ersten Halbzeit und in einer Phase eindeutiger Brühler Dominanz ein Toggenburger alleine vor Rafael Toro auftauchte und es eines gehörigen Reaktionsvermögens sowie eines Quäntchens Glück bedurfte, um nicht in Rückstand zu geraten. Trotz Torlosigkeit konnte man aber mit der Leistung des SCB zufrieden sein. Die Jungs hatten taktisch, läuferisch und technisch eine gute Partie geliefert und es fehlte alleine der Torerfolg.

Die Kronen kamen resoluter aus der Kabine heraus und erhöhten den Druck auf die bereits teilweise überforderten Gäste. Das zahlte sich rasch aus, als in der 50. Minute Edmir Zulic auf der linken Seite durchbrach und flach Manuel Laski in der Mitte bediente, der zur stark umjubelten Führung einschieben konnte. Nun war der Bann gebrochen und die Köpfe der jungen Brühler wie befreit. Der FC Bütschwil versuchte zu reagieren, aber die Abwehr um Marius Linke und Blerim Adzijaj stand sicher und liess wenig zu. In der 58. Minute kam der wirblige und kaum haltbare Edmir Zulic zu einem Freistoss aus 18 Metern in halblinker Position. Er setzte ruhig den Ball, starrte kurz den gegnerischen Torhüter an, der nicht wusste, ob er aus jener Position eine Flanke oder einen Direktschuss erwarten sollte und zirkelte den Ball mit einem satten Schuss dorthin, wo normalerweise nur die Spinnen hinkommen, um ungestört ihre Netze zu weben. Ein Tor, welches alleine das Kommen Wert war. Die Kronen spielten in der Folge druckvoll weiter und kamen in der 68. Minute zum dritten Treffer, als der unermüdliche und praktisch jeden Zweikampf gewinnende Javier Halter sich rechts durchsetzen konnte, gegen die Mitte zog und aus 18 Metern einen unhaltbaren Schuss abliess, dem der unschuldige Torhüter nur mit Wehmut hinterher schauen konnte. Das Spiel schien entschieden, womit jedoch die Gäste nicht einverstanden waren. Aus einer unübersichtlichen Situation und entgegen dem Spielverlauf stand es nach einem Eckball plötzlich 3:1. Das schien jedoch die Kronen nicht zu beeindrucken, denn sie spielten weiter nach vorne, wenn auch mit etwas mehr Hektik, was den vielen Wechseln zuzuordnen war. In der 86. Minute sorgte Dauerläufer Claudio Bissegger für das 4:1: er konnte nach einem Doppelpass auf der rechten Seite in den Strafraum eindringen, täuschte eine Hereingabe in die Mitte und düpierte den sich von der Torlinie weg  bewegenden Torhüter mit einem platzierten Direktschuss. Es war aber noch nicht alles, denn die nicht aufsteckenden Gäste konnten eine Minute später ihr zweites Tor schiessen. Der SC Brühl wollte an diesem Tag den Schlusspunkt setzen und so reihte sich Justin Serefoski in die Torschützenliste ein, indem er – wiederum von rechts kommend – gegen die Mitte zog und einen unhaltbaren Schuss aus 16 Metern zum Schlussstand von 5:2 feuerte. Ein verdienter Abschluss für einen Spieler, der wegen Verletzung lange pausieren musste, aber nie aufgegeben hat.

Eine intensive Begegnung, bei der eine klare Brühler Dominanz zu verzeichnen war. Die Kronen waren während 90 Minuten das spielbeherrschende Team und haben die drei Punkte verdient. Es ist ihnen gut zu schreiben, dass sie nie die Geduld verloren und unbeirrt ihr Spiel aufgezogen haben, in der Gewissheit, dass die Tore fallen würden. Dabei muss die ruhige Art erwähnt werden, mit der Maico Knaus Regie im Mittelfeld führte, dabei praktisch alle Zweikämpfe gewann und überall dort auftauchte, wo eine Lücke zu schliessen war. Der Gast aus Bütschwil hat taktisch diszipliniert gespielt und einen grossen Einsatz an den Tag gelegt, war aber technisch und läuferisch den Platzherren klar unterlegen. Die Kronen haben ausnahmslos eine ausgezeichnete Leistung geboten, bei der niemand abgefallen ist.

Mit diesem Sieg bleibt der SCB auf dem zweiten Platz und wird die Vorrunde mit einem Auswärtsspiel in Gossau beenden, wo am kommenden Sonntag um 13 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen zum Spiel, heute mit Dario Luccardi

„Wir sind gut ins Spiel gestartet, haben ein gepflegtes Spiel aufgezogen und die Spieler haben unsere Anweisungen befolgt, indem sie die notwendige Ruhe und Geduld ins Spiel gebracht haben, die es braucht, um eine massierte Abwehr zu überwinden. Das überfällige Tor wollte einfach nicht fallen, den Gesichtsausdrücken und der Körperhaltung der Spieler war aber zu jeder Zeit die notwendige Überzeugung zu entnehmen. Nach der Führung habe ich aber nicht mehr daran gezweifelt, wie die Partie ausgehen würde. Die Wechsel in der zweiten Halbzeit haben zeitweise einen Bruch ins Spiel gebracht, ohne dass wir aber das Spiel aus der Hand gegeben haben. Eine reife Leistung der Jungs, wir müssen aber auf diesem Weg bleiben, wofür es harte Arbeit und die notwendige Einstellung braucht. Weiter so!“