A-Meister spielen fast allein auf der Spiserwies

FC Abtwil – SC Brühl 0:14 (0:4)

Die beiden Teams traten gegenüber der letzten Begegnung vor einem Jahr sehr stark verändert an, so dass man auf die Standortbestimmung gespannt war. Der SC Brühl hatte in den letzten Jahren stets Mühe, beim FC Abtwil Punkte zu holen und man erwartete auch am heutigen Tag eine schwere Partie.

Die Rollenverteilung schien von Beginn weg klar definiert zu sein: der SCB spielte nach vorne, während sich der Gegner bei Ballverlust sofort in die eigene Hälfte zurückfallen liess und die Räume eng machte. Es vergingen aber keine 5 Minuten, eh die Kronen in Führung gingen, indem Albinot Mehmeti einen von Abdifatah Mohamed getretenen Eckball mit einem gekonnten Kopfball verwertete. Die Kronen spielten in der Folge weiter nach vorne, während der FC Abtwil sein Glück im Konterspiel suchte. Bei einem der seltenen Angriffe der Platzherren eroberten die Gäste den Ball in der eigenen Hälfte und lancierten einen schnellen Gegenangriff über Marko Torlakovic, der Edmir Zulic steil einsetzte: dieser drückte aus 18 Metern mit einem platzierten Schuss zum 0:2 ab. Der SC Brühl zog weiterhin sein gepflegtes Spiel auf, während der Gegner kein Mittel fand, um das Spiel in den Griff zu bekommen. So war es 4 Minuten später wiederum Marko Torlakovic, der den schnellen Edmir Zulic mit einem feinen Pass in die Tiefe einsetzte und dieser liess sich nicht zweimal bieten, indem er auf 0:3 erhöhte. Es dauerte bis zur 36. Minute, um den ersten nennenswerten Angriff des FC Abtwil zu sehen. Da sah die Abwehr der Kronen alles andere als gut aus und es brauchte viel Glück, um ein Gegentor zu verhindern. Fast im Gegenzug fiel jedoch das 0:4, indem Abdifatah Mohamed einen schnellen Angriff im zweiten Versuch erfolgreich abschloss. Es ging mit diesem Ergebnis in die Pause und es war beim besten Willen nicht ersichtlich, wie das Spiel noch eine Wende nehmen sollte, so krass war der Unterschied in technischer und läuferischer Hinsicht. Kaum war das Spiel wieder angepfiffen, schon stand es 0:5: Edmir Zulic verwertete einen Strafstoss sicher, wobei aber das vorangegangene Foul nicht nur unnötig, sondern gar bescheuert war. In der 55. Minute bedankte sich schliesslich Edmir Zulic bei Marko Torlakovic für die Assists in der 1. Halbzeit, indem er ihn mit einem Pass in die Tiefe einsetzte und so das Tor zum 0:6 ermöglichte. Spätestens jetzt war der Widerstand der Eiheimischen endgültig gebrochen und es ging für sie nur noch um Schadensbegrenzung. Damit waren aber die Kronen nicht einverstanden und sie spielten weiter unbesorgt nach vorne. Auch die vielen Wechseln brachten sie nicht aus dem Rhythmus und so vergingen bloss vier Minuten bis zum nächsten Treffer durch Haled Jahic in Zusammenarbeit mit einem gegnerischen Verteidiger. In der 61. Minute war es dann Alexandru Neder, der einen Fehler der Abtwiler Abwehr clever ausnutzte und den unschuldigen Torhüter des FC Abtwil überwinden konnte. Keine fünf Minuten waren vergangen, eh es Milan Takats gelang, das 9. Brühler Tor zu erzielen. Das Spiel flachte in der Zwischenzeit etwas ab, zu gross war der Unterschied zwischen beiden Teams geworden.  In der 70. Minute kamen die Platzherren zu ihrer zweiten grossen Chance des Spiels, das Glück war aber an diesem Tag nicht auf ihrer Seite. So kam es, typisch für dieses Spiel, wie es kommen musste: Abdifatah Mohamed zirkelte in der 73. Minute einen Freistoss am 1. Pfosten zum zehnten Treffer vorbei. Eine Minute später konnte sich Alexandru Neder nach einem Torwartfehler aus spitzem Winkel zum zweiten Mal in die Torschützenliste eintragen – und das in nur 27 Minuten. In der 82. Minute kam Milan Takats zu seinem zweiten Treffer – auch er in nur 20 Minuten Präsenz. In der 87. und 90. Minute konnte sich Meissera Al Hayali innerhalb drei Minuten gleich zweimal als Torschütze feiern lassen und das Endergebnis auf 0:14 fixieren.

Ein starker SCB an diesem Tag und ein in allen Belangen enttäuschender FC Abtwil. Sehr positiv ist die Leistung der jüngeren Spieler zu werten, die mit grossem Selbstbewusstsein und fussballerischen Können aufgetrumpft sind. Auch die Neuen konnten sich gut ins Gefüge einbringen und die „Alten“ haben ihre Rolle mit Bravour übernommen. Nun gilt es, die Leistung zu bestätigen und das grosse Potential auszuschöpfen. Vor allem gilt es aber, konzentriert weiter zu arbeiten und nicht abzuheben.

Ein Kompliment an den sicher agierenden Schiedsrichter, der keine Hektik aufkommen liess und immer auf Ballhöhe war. Mauro Palazzesi