Die 2. Mannschaft bleibt weiter ungeschlagen

FC Zuzwil – SC Brühl 2:2 (1:1)

Auf den SC Brühl wartete an diesem kühlen Abend mit dem FC Zuzwil ein wahrer Prüfstein. Der FC Zuzwil gilt als heimstark und mit einem Sieg wäre er an den Kronen vorbei gezogen. Die Kronen, ihrerseits, wollten beweisen, dass sie sich trotz mehrerer Absenzen vor keinem Gegner zu verstecken brauchen und traten mit dem notwendigen Selbstbewusstsein an.

Es entwickelte sich von Beginn weg ein intensives und kampfbetontes Spiel zwischen zwei Mannschaften, die nur eines wollten: drei Punkte. In der 5. Minute verzeichneten die Kronen einen ersten Abschluss durch Mirko Milic, der aufmerksame Fabian Castiglioni im Tor der Platzherren hielt aber sicher. Der SCB versuchte wie gewohnt sein gepflegtes Spiel aufzuziehen, was sich jedoch auf dem schwer bespielbaren Terrain als beinahe unlösbare Aufgabe erwies. Die Platzherren setzten auf schnelles Umschalten und waren stets gefährlich, vor allem bei Ballverlust der Kronen in der Vorwärtsbewegung. In der 15. Minute musste Marius Linke in höchster Not auf der Linie bereinigen, wodurch ein erstes und ernstes Alarmzeichen wahrgenommen wurde. Zwei Minuten später scheiterte Joel Ammann nach einem schönen Kopfball knapp, sechs Minuten später hiess es aber 1:0. Nach einer Flanke von links flog Hussein Attifi ins Leere und so konnte Silvan Moser die Hereingabe erben und via Kopf ins Brühler Gehäuse beordern. Die Kronen brauchten einige Minuten, um sich vom Schlag zu erholen. In der 30. Minute kam Mirko Milic zu seinem zweiten Abschluss, den Fabian Castiglioni sicher am Boden halten konnte. Der SCB hatte zu diesem Zeitpunkt Mühe mit der aggressiven Spielweise des FC Zuzwil, war jedoch in der Lage, sich langsam daran anzupassen. In der 35. Minute setzte Ramon Zellweger zu einer Einzelaktion an, bei der er im Strafraum zwei Gegner stehen liess und vom dritten in verdächtiger Manier gestoppt wurde. Zur Enttäuschung der zahlreichen mitgereisten Brühler Fans blieb der Schiedsrichterpfiff jedoch aus, was sie in der Folge auch lauthals bekundeten. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben und so lancierte in der 40. Minute der inzwischen eingewechselte Sevalj Ljatifi mit dem Absatz Manuel Laski auf der rechten Seite. Dieser liess seinen direkten Gegner stehen und drang in den Strafraum ein: alle erwarteten ein flaches Zuspiel in die Mitte, er donnerte jedoch den Ball in frecher Manier aus spitzem Winkel via Latte ins Tor. Ein sehenswertes Tor! Bloss drei Minuten später wehrte Hussein Attifi einen Schuss reflexschnell ab, wodurch es zur Pause 1:1 stand. Das Ergebnis entsprach dem Spielverlauf, obwohl bis zu diesem Zeitpunkt die Platzherren etwas mehr Spielanteile hatten.

Der zweite Spielabschnitt begann ebenso intensiv, was sich auf die anwesenden Zuschauer übertrug, die nun beide Mannschaften anfeuerten. In der 57. Minuten gingen die Platzherren 2:1 in Führung, als Patrick Gähwiler einen schönen Sololauf unhaltbar für Hussein Attifi abschloss. Ebenfalls ein sehenswertes Tor! Damit waren die jungen Kronen jedoch nicht einverstanden und Sevalj Ljatifi brach in der 61. Minute auf der linken Seite durch und bediente den heranlaufenden Ramon Zellweger, der Fabian Castiglioni keine Chance liess. Von da an wog das Spiel hin und her. Beide Mannschaften suchten den KO-Schlag und vor harten Zweikämpfen wurde nicht zurückgewichen – in der Regel jedoch mit fairen Mitteln. Der aufmerksame Schiedsrichter hatte alle Hände voll zu tun. Dabei sahen die Kronen zweimal gelb, während auf der anderen Seite eine weisse Weste gefahren wurde. Dies ist aus Sicht des Schreibenden nicht nachvollziehbar, denn das eine oder andere Mal wäre es für die Einheimischen auch soweit gewesen. Sinnbildlich dafür das überharte Einsteigen mit beiden gestreckten Beinen in der Platzmitte zu Lasten von Marius Linke, der dunkelgelb hätte sein müssen, jedoch bloss mit einem Freistoss geahndet wurde. Mit etwas weniger Glück hätte es für Marius schlimm ausgehen können. Ein Schiedsrichter darf Solches schlicht und einfach nicht durchgehen lassen! Lasst uns aber wieder von Fussball reden, denn in er Folge wurde weiterhin intensiver Fussball gespielt. Das kräfteraubende Spiel zwang den SCB zu vielen Wechseln, was jedoch das Spieltempo nicht abzubrechen vermochte. So kamen beide Mannschaften zu Abschlüssen, die jedoch am Resultat nicht rüttelten. Erwähnenswert der Abschluss von Leon Kleine nach schöner Einzelaktion von Elia Rosalen, der aber übers Tor flog.

Das 2:2 kann als gerecht bezeichnet werden. Damit liegt der SCB punktgleich mit dem FC Henau auf, hat aber die grössere Anzahl Strafpunkte. Der FC Zuzwil liegt zwei Punkte dahinter und damit in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Für Spannung ist somit gesorgt. Aus Brühler Sicht lassen sich die gute physische Verfassung sowie das Selbstvertrauen sehen, welche auch bei den vielen verletzungsbedingten Ausfällen nicht zu kurz kommen. Ebenfalls positiv die Leistung von Mark Lekaj und Yanik Messmer, bei denen die schweren Verletzungen überwunden zu sein scheinen – und von Leon Kleine, der ein gutes Debut in einem Ernstkampf bei den Aktiven abgegeben hat. An dieser Stelle möchten wir uns beim FC Zuzwil für den freundlichen Empfang bedanken und wünschen dem Team eine erfolgreiche Saison.

Am kommenden Sonntag empfängt der SC Brühl den FC Besa im Paul Grüninger Stadion, wo um 14.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

 

Kommentar von Pascal Möller:

Wir dürfen mit einem Punkt bei diesem schwierigen Auswärtsspiel zufrieden sein. Die Mannschaft hat einen starken Zusammenhalt gezeigt, in dem sie zweimal einen Rückstand aufholen konnte. Wir müssen lernen cleverer zu werden, speziell bei den gelben Karten. Wir sind aber nach acht Spielen weiterhin ungeschlagen und dies wollen wir in den verbleibenden drei Spielen beibehalten. Sollten wir es schaffen, bis zur Winterpause an der Tabellenspitze dran zu bleiben, können wir diese Saison vielleicht für eine Überraschung sorgen.