Die 2. Mannschaft lässt unnötig Punkte liegen

SC Brühl – FC Besa 2:2 (2:1)

Der SCB trat an diesem Spiel mit eine langen Verletztenliste an, weshalb mit Spannung erwartet wurde, was sich der Trainerstab einfallen liesse. Tatsächlich mussten einige Umstellungen vorgenommen werden und erstmals lief der 17-jährige Leon Kleine von der 1. Minute an. Die Gäste hatten den besseren Start und trafen in den ersten fünf Minute zweimal die Latte. Der SCB hatte in dieser Phase Mühe mit dem körperbetonten und aufsässigen Spiel des Gegners, fand aber allmählich ins Spiel. Bis zum ersten Abschluss dauerte es jedoch ganze 15 Minuten, als sich Sevalj Ljatifi durchsetzen konnte, sein Abschluss landete jedoch über die Latte. Fünf Minuten später war es Ramon Zellweger, sein Schuss wurde aber vom Torhüter zum Eckball abgewehrt. In der 22. Minute setze Joel Amann Sevalj Ljatifi ein, der Torhüter stand aber wieder im Weg. Bloss eine Minute später landete ein schöner Schuss von Mirko Milic um Millimeter am Tor vorbei und der Gegenangriff der Gäste bedeutete das 0:1. Zu diesem Zeitpunkt war der SCB die klar bessere Mannschaft. Der Gast konnte vor allem läuferisch je länger je weniger mithalten, war aber in Sachen Routine den Kronen überlegen. In der 28. Minute wurde Ramon Zellweger im Strafraum von den Beinen geholt, worauf Sevalj in gewohnter Manier den Strafstoss sicher verwandelte. In der 35. Minute landete ein Kopfball von Joel Ammann knapp daneben und in der 40. Minute kam der SCB zu einem Freistoss aus halbrechter Position. Sevalj Ljatifi liess sich nicht zweimal bitten und spedierte den Ball dorthin, wo ihn der Torhüter nicht holen konnte. Mit der verdienten Brühler Führung ging es anschliessend in die Pause. Das zahlreich erschienene Publikum konnte mit der Spielintensität zufrieden sein, etwas weniger mit dem technischen Niveau, welches das eine oder andere Mal unter der ruppigen Spielweise einiger Spieler litt.

Der zweite Spielabschnitt begann ebenso intensiv, wie der erste geendet hatte. In der 57. Minute scheiterte Manuel Laski nach einer Flanke von Leon Kleine knapp. Drei Minuten später erschien Joel Ammann alleine vor dem gegnerischen Tor, scheiterte aber ebenso. In der 62. Minute landete ein Abschluss von Manuel Laski an der Querlatte und bloss eine Minute später vergab derselbe Spieler alleine vor dem Tor. Den Gästen war inzwischen die Luft ausgegangen und es spielte nur noch der SCB. Das Spiel hätte zu diesem Zeitpunkt längstens entschieden sein müssen. In der 76. Minute zeigte der Gast auf, dass sich die vielen vergebenen Chancen rächen könnten: bei einem Freistoss musste Hussein Latifi mirakulös intervenieren. Das schien den Gästen Mut zu machen, die nun alles nach vorne warfen und hiermit ihre Abwehr entblössten. Die vielen Wechseln auf Brühler Seite wirkten sich auf das Angriffsspiel negativ aus und so konnten die Räume zu wenig genutzt werden. In der 90. Minute leistete sich ein Spieler der Gäste ein brutales Foul an einem Brühler Angreifer, wofür er vorzeitig unter die Dusche geschickt wurde. In der Nachspielzeit wurden die Kronen schliesslich für die unzähligen vergebenen Chancen bestraft, indem nach einem Freistoss der Ausgleich fiel. Da hatte die Zuteilung nicht gestimmt.

Das 2:2 kann aus Brühler Sicht nicht zufrieden stellen. Zu viele vergebene Chancen haben den Gegner ins Spiel zurück gebracht. Die junge Mannschaft hat sich jedoch gut gegen einen routinierten Gegner behauptet, der das körperbetonte Spiel vorzieht. Für die zahlreichen gelben Karten (ganze fünf an der Zahl!) muss sich der SCB selbst an die Nase nehmen, denn in gewissen Situationen muss schlicht klares Denken bewahrt werden. Da ist dringend Handeln angesagt. Im Nachhinein stellt sich die Frage, ob die unzähligen Wechseln in der zweiten Halbzeit Sinn gemacht haben. In der besten Spielphase der Kronen wurden die Offensivspieler allesamt ausgewechselt, die frischen Kräfte konnten jedoch nicht den zusätzlichen Schwung bewirken, den sich die Trainer erhofft hatten.

Mit dem Unentschieden bleibt der SCB weiterhin in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze und ist immer noch ungeschlagen. Am kommenden Sonntag empfängt der SC Brühl den FC Wittenbach im Paul Grüninger Stadion, wo um 12.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Meinung zum Spiel von Marco De Grassi:

Heute bin ich zum ersten Mal enttäuscht über das Resultat und die Spielweise der Mannschaft. Wir hatten viele wichtige Absenzen, dies darf bei so einem breiten Kader jedoch keine Ausrede sein. Bisher konnten wir auf unserem Hauptplatz unsere technische Überlegenheit aufzeigen. Heute trat die Mannschaft jedoch nervös und unsicher auf, was ich als Trainer auf meine Kappe nehme. Die vielen Auswechslungen haben dieses Mal nicht den erwünschten Ruck in die Mannschaft gebracht. Die Jungs sind mit diesem Resultat alle unzufrieden. Vor einem Jahr haben wir gegen Besa noch deutlich verloren. Die Fortschritte, welche das Team gemacht hat, liegen klar auf der Hand und nun heisst es Kopf hoch und weiterarbeiten.