Die Überraschung ist ausgeblieben

Der SC Brühl geht zwar früh mit 1:0 in Führung, muss sich am Schluss aber mit 1:7 geschlagen geben. Der FC Lugano war für die Kronen eine Nummer zu gross.

 

Mit dem FC Lugano hat der SC Brühl gleich in der ersten Runde des Schweizer Cup ein Hammerlos erhalten. Inmitten vieler europäischer Wochen gastierte also der letztjährige Vizemeister im Paul-Grüninger-Stadion. Wenn es einer nicht gut mit den Kronen meinte, dann war es der Wettergott. Bereits am Sonntagvormittag wurden die zahlreichen Helfer vom Regen verschüttet. Und auch während der Partie hielten die Niederschläge an. Auf die Stimmung sollte das Wetter aber keinen Einfluss haben, rund 1’400 Zuschauer fanden den Weg ins St. Galler PGS.

Bajrami gleich zu Beginn mit Duftmarke

Captain Claudio Holenstein sagte im Vorfeld der Partie zum Ostschweizer Fernsehen, «Wenn man die nackten Zahlen betrachtet ist klar wer hier der Favorit ist. Aber der Fussball hat schon mehrfach bewiesen, dass die nackten Zahlen nicht alles sind.» So sind die Brühler dann auch in die Partie gestartet. Aggressiv, motiviert und mit Zug nach vorne. Es waren erst knapp fünf Minuten auf der Uhr, als Bung Tsai Freimann den perfekt in die Tiefe laufenden Mergim Bajrami lancierte. Dieser umkurvte den Lugano Schlussmann Sebastian Osigwe gekonnt und schob zur vielumjubelten Führung ein.

Die Überraschung war früh in der Partie schon zum greifen nah, jedoch haben die Brühler die Rechnung ohne den FC Lugano gemacht. «Wir haben letztes Jahr das Cup-Finale verloren und waren sehr niedergeschlagen. Dieses Jahr wollen wir eine Revanche und den Schweizer Cup gewinnen», sagte Lugano Trainer Croci-Torti nach dem Spiel. Nur erneut fünf Minuten nach der Brühler Führung war das Spiel gedreht. Pzybylko stellte das Score mit einem Doppelpack auf 2:1 für die Tessiner.

Przybylko mit Dreierpack

Ein Schock für das Heimteam, von welchem sie sich erst einmal schütteln mussten. Bis auf einen Flankenversuch von Jan Wörnhard war vor der Pause nicht mehr viel zu sehen. Anders die Luganesi welche sich in einen Rausch spielten. Bis zum Seitenwechsel erzielten die Gäste durch Marques und Mahou zwei weitere Treffer. Weitere Chancen scheiterten am Brühler Schlussmann, der Verteidigung oder dem Aussennetz.

Nach dem Pausentee liessen die Tessiner den Brühler weiterhin keine Luft, nur vier Minuten nach Wiederanpfiff erzielte Przybylko mit einem Dreierpack das 5:1. In der Folge nahm der FC Lugano das Tempo etwas aus der Partie, kontrollierte diese aber weiterhin. Dem Heimteam kann aber kein mangelnder Einsatz vorgeworfen werden. Auch beim Stand von 1:5 versuchten es die Hausherren weiter. Eine Flanke von Wörnhard landete aber direkt in den Armen von Osigwe und ein Versuch von Leart Zeqri nach entschlossener Vorarbeit vom eingewechselten Jorge Rans landete ebenfalls beim glänzend reagierenden Lugano Schlussmann. Weil Lugano dann nochmals zwei Tore nachlegte, endete die Partie mit 7:1 für Super Ligisten.

«Die Stimmung war fantastisch»

«Wir sind gut in die Partie gekommen, waren Mutig und konnten in Führung gehen. Danach hat sich die Klasse von Lugano gezeigt und hat es uns extrem schwierig gemacht. Nun gilt es, das Spiel zu analysieren und nach vorne zu schauen. Denn bereits am Mittwoch steht das nächste Spiel in der Meisterschaft an», resümierte Brühl Trainer Sonderegger. Lugano Trainer Mattia Croci-Torti fand vor allem Gefallen am Brühler Anhang, «Brühl ist eine gute Mannschaft, sie haben gleich zu Beginn die richtige Einstellung gezeigt. Zum Glück konnten wir direkt reagieren, sonst währe es schwierig geworden. Ein Kompliment auch an die Fans, die Stimmung war fantastisch. Vielen Dank für diesen Sonntag.» Jan Wegmann (Bilder: Freshfocus)