Eine deutliche Angelegenheit, welche in der Startphase aber auch auf die andere Seite hätte kippen können. Die Gäste starteten zwar etwas engagierter, ohne jedoch wirklich zwingend zu werden. Der erste echte Schuss aufs Tor gehörte dem Heimteam. Der wirblige Dorta visierte von der Strafraumgrenze den weiten Pfosten an, sah sein Versuch jedoch vom Vevey Schlussmann pariert. Praktisch im Gegenzug konnten die Gäste durch eine Einzelleistung in Führung gehen. Die Hausherren schafften es nicht, den wirbligen Marwane Hajij genügend unter Druck zu setzten so dass dieser aus ca. 16 Meter einen Sonntagsschuss ins Lattenkreuz auspacken konnte.

Vevey in der Aufstiegseuphorie

Die Brühler gaben sich aber nicht geschlagen und versuchten das Spieldiktat wieder an sich zu reissen. Neo-Brühler Zeqiri störte die Gäste früh im Aufbauspiel und konnte so das Spielgerät erobern, schaltete schnell und spielte auf den mitlaufenden Mergim Bajrami. Dieser suchte aus halbrechter Position direkt den Abschluss, verfehlte das Tor jedoch knapp. Die Kronen versuchten, die Westschweizer früh unter Druck zu setzen, so auch nach rund 25 Minuten. Unter Druck spielte der Vevey Torhüter ein Abschlag direkt in die Füsse von Rückkehrer André Neitzke. Durch das sofortige Gegenpressing der Gäste in Person von Sinclair Baddy Dega konnten sie den Ball zurückerobern. Der erfahrene Defensivakteur sah, dass der Brühler Schlussmann Heim weit vor seinem Tor stand, so versuchte es Baddy Dega von hinter der Mittellinie und traf zur 0:2 Führung.

Eine zwei-Tore Führung, von welcher sich die Hausherren erst einmal schütteln mussten, so hatte man sich den Saisonauftakt nicht vorgestellt. Doch auch nach dem zweiten Vevey Treffer konnten sich die Brühler vermehrt in der gegnerischen Hälfte festsetzen. Wirklich gefährlich wurde es aber nur selten. Stets war ein Kopf oder ein Bein der gut organisierten Westschweizer Defensive dazwischen. Die Tore hingegen fielen auf der andern Seite. Mit der ersten Chance nach dem 0:2 konnten die Gäste noch vor der Pause auf 0:3 stellen. Im Rücken der Abwehr ging Ridge Mobulu vergessen welcher ein Zuspiel von Seydina Doumba zur Vorentscheidung versenken konnte.

Dylan Fatzer mit dem Ehrentreffer

Es war im zweiten Umgang eine Reaktion der Hausherren gefragt. Doch den Gästen war die Aufstiegseuphorie noch anzumerken und sie gaben sich mit dem 3-Tore Vorsprung nicht zufrieden. Die Brühler verloren das Spielgerät im Spielaufbau und Vevey schaltete sofort in den Angriff. Mit drei Pässen nach Ballgewinn stand Chaibi alleine vor Heim und erwischte diesen in der kurzen Ecke zum 0:4. In der Folge schalteten die Gäste einen Gang zurück und verwalteten den deutlichen Vorsprung. Nach rund einer Stunde, versuchte Brühl Trainer Sonderegger mit einem 3-fach Wechsel nochmals neue Impulse ins Spiel zu bringen. Josip Lovakovic blieb nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung nach einem Zusammenstoss mit einem eigenen Mitspieler benommen liegen. Nach längerer Behandlungspause ging es für Lovakovic nicht weiter. Mit Verdacht auf eine Hirnerschütterung und einer Nasenverletzung musste der Mittelfeldakteur ins Spital gebracht werden, konnte dieses am Abend aber wieder verlassen.

Die Geschichte des Spiels war bis dahin aber noch nicht fertig geschrieben. Aufgrund der dünnen Personaldecke, beorderte Sonderegger mit Dylan Fatzer und Mirko Milic zwei Spieler aus der 2. Mannschaft. Fatzer kam dabei kurz vor Schluss zu seinem Debut im Fanionteam der Brühler. Nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung stand er bereits im Mittelpunkt, zur Freude seiner anwesenden Freunde unter den 620 Zuschauern im PGS. Sofian Domoraud setzte sich auf der linken Seite gegen seinen Gegenspieler durch und setzte von der Strafraumgrenze zu einem Schlenzer an. Der Vevey Schlussmann konnte diesen nur abprallen lassen, vor die Füsse vom am zweiten Pfosten stehenden Dylan Fatzer, welcher im ersten Spiel sein erstes Tor erzielen konnte. Zum Abschluss eines gebrauchten Tages, doch noch eine positive Geschichte zum Schluss.

Das Spiel hat den Hausherren deutlich aufgezeigt, an welchen Stellschrauben nun noch gedreht werden muss. Eine Chance auf Verbesserung, bietet sich den Kronen bereits in einer Woche, auswärts beim FC Bulle. Bevor es dann eine weitere Woche später im PGS zum grossen Cup-Knaller gegen den FC Lugano kommt.

SC Brühl – Vevey    1:4  (0:3)

Telegramm: Paul- Grüninger-Stadion – 620 Zuschauer- SR: J Jausi

Tore: 19.  Hajij 0:1; 25. Dega 0:2; 45. Mobulu 0:3, 51. Chaibi 0:4; 86. Fatzer 1:4

SC Brühl: Heim:Kucani, Neitzke (57. Lovakovic) (63. Jorge), Freimann, Wörnhard (84. Fatzer); Holenstein, Stadler, Mettler; Zeqiri ( 57. Domoraud), Bajrami (57. Saglam),Dorta.

Vevey- Sports: Grivot, Diaz ( 84. Khiari), Zuvic, Doumbia, Muminovic (62.Iyeti), Dega, Charveys (75. Bathout), Kolua, Mobulu (75. Aguilar),Chaibi ( 84.Rodrigues,Hajij

Bemerkungen: Brühl ohne Capozzi, Di Nucci, Cavar (alle verletzt) Cicek und Peric noch nicht spielberechtigt

Verwarnungen: 38. Mobulu; 90. Rodrigues;92. Domoraud