In Unterzahl Rückstand aufgeholt

Dank unermüdlichem Kampfgeist und einer starken Willensleistung holen sich die Brühler auswärts beim 2:2 gegen Yverdon ein äusserst wertvollen Punkt. Auch im neunten Spiel hintereinander konnten die Brühler beim unangefochtenen Ligakrösus die erste Niederlage vermeiden und das erst noch in 45 Minuten Unterzahl. Der Start hätte für die Brühler allerdings nicht besser ausfallen können. Dank gutem Pressing musste Yverdons Torhüter unkontrolliert befreien. Der Ball landete prompt bei Nicolas Eberle, der überlegt das verwaiste Tor zum 0:1 traf. Doch die Freude war von kurzer Dauer. Mit einem schnellen Konter erzielte Ridge Mobulu nur vier Minuten später den Ausgleich. Yverdon war in der Folge die dominierende Mannschaft – mit unglaublichem offensivem Druck. Der 2:1-Führungstreffer in der 38. Minute nach einer vermeidbaren Standardsituation war durchaus verdient. Die letzten Minuten vor der Pause wurden äusserst hektisch. Connor Guilherme erhielt nach zweimal gelb die rote Karte. Und nach beidseitig überharten Zweikämpfen gab es auf dem Feld eine Rudelbildung mit diversen Akteuren auf beiden Seiten. Zum Glück beruhigten sich mit dem Pausenpfiff die erhitzen Gemüter wieder.

Die ersten 15 Minuten des zweiten Teils gehörten klar den Platzherren. Mit vier vergebenen hochkarätigen Chancen verpassten sie es, den Sieg sicher zu stellen. Dann zwanzig Minuten vor Schluss bäumten sich die dezimierten Brühler mit vier frischen Auswechselspielern unerwartet auf und wurden wieder mutiger. Auf Vorarbeit von Nicolas Eberle erzielte der eingewechselte Thomas Kargbo den vielbejubelten 2:2-Ausgleichstreffer. Und nur dank einer hervorragenden Parade des gegnerischen Torhüters auf einen Kopfball von Lulzim Salija blieb es beim Unentschieden. Erst in der Nachspielzeit kamen die Platzherren mit einem Pfostenschuss zur nächsten, allerdings auch letzten Chance. Dank ihrem unermüdlichen Kampfgeist und einer klugen Taktik in Unterzahl hatten sich die Brühler diesen einen Punkt redlich verdient. Zurecht lobte der Trainer nach Spielschluss die ganze Mannschaft für ihre Charakterstärke. Henri Seitter

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Telegramm: Stade Municipal – 472 Zuschauer – SR. N. Jancevski

Tore: 5. Eberle 0:1; 9. Mobulu 1:1; 36. Sejmenovic 2:1; 73. Kargbo 2:2.

Yverdon: Martin; Danner (86.Nioby), De Pierro , Sejmenovic (46. Le Neün), Le Pogan ; Lusuena (85.Tokam), Kabacalmann (78. Bunjaku), Farques; Eleout, Cortelezzi, Mobulu(67. Morelli).

Brühl: Leite; Demhasaj (74. Salija), Guilherme, Traber, Wörnhard (56. Kargbo); Holenstein (56. Shala), Seidija (46. Degen), Lovakovic; Kucani, Anic, Eberle.

Bemerkungen: Yverdon ohne Ninte (verletzt); Brühl ohne Keller, Makia, Titaro, Gebert (alle verletzt)

Verwarnungen: 25. Mobulu (Foul); 35. Lovakovic (Foul); 39. Holenstein (Foul); 42. Traber (Foul); 44. Demhasaj (Foul); 45. Guilherme (Foul); 45 +3 Guilherme (gelb/rote Karte (Foul))

Kurzinterview mit Nicolas Eberle

Seit einigen Wochen zeigst du eine stark ansteigende Form. Woran liegt das?
Nach meiner Knieverletzung kam ich nicht sofort auf Touren. Und die Saison in Rapperswil hat ein bisschen am Selbstvertrauen genagt. Jetzt spüre ich das Vertrauen des Trainers und der Mannschaft. Und jedes erzielte Tor stärkt das Selbstvertrauen.

Wie siehst du die Partie gegen Yverdon aus Spielersicht.
Das Tor in der 5. Minute war natürlich ein idealer Start. Doch dann zeigten wir wohl etwas zu viel Respekt vor dem starken Gegner und gaben das Spiel aus der Hand. In der zweiten Hälfte konnten wir auf die Druckphase der Waadtländer nochmals reagieren. Und der Ausgleich beflügelte uns. Doch als Stürmer mussten wir ungewohnt viel Defensivarbeit leisten. Der eine Punkt in Anbetracht des Platzverweises ist wohl Gold wert.