Nach einer durchzogenen ersten Halbzeit und einem 0:1-Rückstand trotz klarer Überlegenheit, fingen sich die Brühler rechtzeitig auf und entschieden die Partie mit 4:1 noch klar und verdient für sich. Münsingen war der erwartet unbequeme Gegner, technisch limitiert, mit neun Mann in der Defensive und auf schnelle Konter hoffend. Und die Rechnung der Berner ging in der ersten Halbzeit resultatmässig auf. Bei ihrer einzigen Chance waren sie nach einer halben Stunde in Führung gegangen. Die Brühler wirkten ihrerseits trotz Chancen vor dem Tor zu unentschlossen und machten dazu im Aufbau zu viel Abspielfehler. Manche Brühler erinnerten sich an die letzte Partie in Münsingen die damals 0:1 verloren ging.
Die Gardinenpredigt des Trainers zeigte in der 2. Halbzeit Wirkung. Die Kronen spielten jetzt viel entschlossener und zielstrebiger. Ein Offsidetor von Sanijel Kucani fand vorerst keine Anerkennung. Nach einer Stunde brach Claudio Holenstein den Bann: Er verwertete eine Freistossvorlage mit dem Kopf zum hochverdienten 1:1-Ausgleich. Ein weiterer Strafstoss wurde von einem Berner Verteidiger noch an den Pfosten abgelenkt. Eine Viertelstunde vor Schluss fiel dann die Entscheidung. Münsingen konnte vor allem konditionell nicht mehr ganz mithalten. Innert zwei Minuten entschieden die Gäste mit zwei Toren von Sanijel Kucani und Darko Anic zum 1:2 und 1:3 die Partie. Ein Münsinger Platzverweis erleichterte in der Folge die Brühler Aufgabe. In den letzten Minuten erlebte der erst 17-jährige Edmir Zulic die Feuertaufe im Fanionteam. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Kronen weiterhin auf den eigenen Nachwuchs setzen. In der Nachspielzeit erzielte Ajet Sejdija mit einem sicher verwerteten Handspenalty zum 1:4 Schlussresultat. Damit bleiben die Brühler diese Saison auch im 7. Spiel ungeschlagen und in Tuchfühlung mit der Tabellenspitze. Einzig der verlustpunktlose Favorit Yverdon ist noch besser platziert. Henri Seitter
Sportplatz Sandreutenen – 250 Zuschauer. SR F. Hänggi
Tore: 28. Christen 1:0; 58. Holenstein 1:1; 73. Kucani 1:2; 76. Anic 1:3; 92. Sejdija 1:4 (Handspenalty)
Münsingen: Karrer (80.Hunziker); Rothen (70.Wyssen), Zaugg, Gafner, Garcia; Hubacher, Mustafi, Sdiri, Murina; Christen (83. Collard), Gasser.
Brühl: Leite; Demhasaj, Traber, Guilherme, Wörnhard (55. Salija); Holenstein (90. Lovakovic), Gebert, Sejdija; Eberle (68. Capone), Anic, Kucani (90. Zulic).
Bemerkungen: Brühl ohne Vanin, Shala, Titaro, Keller, Makia, (alle verletzt)
Verwarnungen: 17. Gafner (Foul); 50. Traber (Foul); 60. Mustafi (Foul); 78.gelbrote Karte Gafner (Foul)
Interview mit Kapitän Claudio Holenstein
Nach langer Verletzungspause warst du erstmals praktisch über die ganze Spielzeit im Einsatz .
Für mich war Münsingen ein willkommener Gegner und wir haben auch verdient gewonnen. In der zweiten Hälfte waren wir vor dem Tor viel entschlossener und haben die Chancen besser genutzt.
Was sagte der Trainer zur Pause?
Ihr seht doch selbst, dass der Gegner limitiert ist. Dieses Spiel dürft ihr nicht verschenken. Spielt mit mehr Selbstvertrauen und geht entschlossener in den Abschluss.
Wie kommt man als Kleinster Spieler im Fünfmeterraum beim 1:1 Ausgleich mit dem Kopf an den Ball?
Es kommt nicht immer auf die Grösse an, das Timing spielt eine ebenso grosse Rolle. Die Verteidiger beschäftigten sich mit den grossen Leuten in der nahen Ecke und ich wurde wohl am entfernteren Torpfosten etwas vergessen.