«Refugees welcome» beim SCB

Flüchtlingspolitik hat eine lange Tradition beim SC Brühl. Nicht nur zu Zeiten Paul Grüningers, der zahllose Juden vor dem Tod rettete, auch weniger spektakulär heute, wo ein halbes Dutzend somalische Flüchtlinge in Brühls dritter Mannschaft spielen.

Kürzlich luden die Somalier der dritten Mannschaft des SC Brühl in Marios Kronen Lounge, wo sie für ihre Mannschaftskollegen, für Gönner und Sponsoren kochten – natürlich somalisch. Idee war, diesen Gönnern und Sponsoren zu danken für ihr Engagement. Idee war aber auch, darauf aufmerksam zu machen, dass sich beim SC Brühl eine wachsende Zahl Menschen aus diesem Land in Ostafrika engagiert und langsam heimisch fühlt – und nicht nur in der dritten Mannschaft, sondern auch bei den Junioren.

Initiant des «somalischen Abends» war Christoph Keller, er ist der Trainer der dritten Mannschaft. Die Mannschaft war im Sommer des letzten Jahres gegründet worden, dort spielen neben eigenen Junioren und Brühl-Rückkehrern auch mehr als ein halbes Dutzend Migranten aus Somalia, die meisten von ihnen sind Flüchtlinge. Für den Trainer Christoph Keller sind diese jungen Leute eine Bereicherung des Teams, spannend ihre Biographien und manchmal auch verstörend; etwa wenn sie erzählen vom Leben im Bürgerkrieg in Somalia oder von ihrer Flucht durch die Wüste und über das Mittelmeer.
Das sind Geschichten, die die meisten Schweizer nur aus den Medien kennen, wie auch die Menschen dahinter. Beim SC Brühl sind diese Menschen in Echt, und auch der Slogan «Welcome Refugees» (Flüchtlinge willkommen) ist gelebte Realität, dreimal die Woche, beim Training und beim Spiel. Nicht immer ist das Zusammenleben einfach; nur schon sprachlich kann es Probleme geben, etwa wenn die Spieler taktische Anweisungen des Trainers nicht verstehen und dann halt auch nicht immer umsetzen.

Hier finden Sie ein paar Bilder des somalischen Abends, der Ende April in der Kronen Lounge durchgeführt wurde. Bereits ist ein zweiter kulinarischer Anlass geplant, dann sollen die Schweizer kochen und es gibt Schweizer Spezialitäten. fm