SC Brühl II : Bittere Niederlage

SC Brühl II – FC Flawil 0:1 (0:0)

Betretene Mienen nach dem Schlusspfiff auf Brühler Seite. Eine Niederlage, die sichtlich schmerzt, denn sie war aufgrund der gezeigten Leistung alles andere als verdient – aber so läuft es im Fussball und es gilt, vorwärts zu schauen.

Wie nicht anders zu erwarten war, entwickelte sich von Beginn weg ein intensives Spiel, bei dem sich zwei Mannschaften gegenüber standen, die nicht verschiedener hätten sein können. Auf der einen Seite eine junge Mannschaft, die unbekümmert nach vorne spielen wollte, auf der anderen eine erfahrene Truppe, die im körperbetonten Spiel und in der Erfahrung ihr Glück suchte. Bei den Kronen lief zum ersten Mal in der laufenden Saison Nikola Torlakovic auf – eine willkommene Rückkehr, welche der Mannschaft mehr Stabilität verleihen soll. Somit bestand die Heimelf bei Anpfiff aus zehn Spielern von elf, die im eigenen Nachwuchs ausgebildet wurden. Ein wichtiges Zeichen, das für die Zukunft hoffen lässt. Trotz zwei bissig kämpfender und engagierter Mannschaften, konnte man die Torchancen an einer Hand abzählen. In den ersten 25 Minuten besass der SC Brühl die grösseren Spielanteile, während es in der verbleibenden 20 Minuten die Gäste waren. Die Kronen reklamierten in der 20. Minuten einen Strafstoss nach hartem Einsteigen gegen Sevalj Ljatifi und eine Minute später scheiterte derselbe Spieler nach Eckball knapp. Zehn Minuten später reklamierten die Gäste ihrerseits einen Strafstoss, aber auch da blieb der Pfiff des gut leitenden Schiedsrichters aus. In der 38. Minute bedurfte es einer Glanzparade von Hussein Attifi, um einen Rückstand zu vermeiden und drei Minuten später scheiterten die Gäste nach einem Heber knapp. Das Unentschieden zur Pause war aufgrund der gezeigten Leistungen in Ordnung.

In der zweiten Halbzeit debütierte mit Elia Rosalen ein weiterer Rückkehrer, der in der Offensive mit Sicherheit eine echte Verstärkung darstellt. In der 55. Minute scheiterte Joel Ammann nach Kopfball knapp und für die nächste Chance mussten die Zuschauer bis zur 75. Minute warten, als Elia Rosalens Schuss die Querlatte überflog. Brühl war mehrheitlich in Ballbesitz, doch der letzte entscheidende Pass blieb aus. Die Kronen liefen viel, schafften Räume mit ihrem Flügelspiel, doch die kompakt stehenden Gäste, die zwischendurch mit allen Spielern im eigenen Abwehrdrittel standen, liessen wenig zu. So kam es für die Kronen wie es nicht bitterer kommen kann: beim ersten Abschluss der Gäste in der zweiten Hälfte stand es nach einem Freistoss plötzlich und unerwartet 0:1. Marco De Grassi hatte vor dem Spiel vor stehenden Bällen in der eigenen Abwehrzone gewarnt und genau so ein Ball sollte das Schicksal seines Teams besiegeln.

Eine Niederlage, die in ihrer Entstehung doppelt schmerzt. Die Enttäuschung in der Brühler Reihen ist nachvollziehbar, sie darf aber nicht darüber hinweg täuschen, dass die Mannschaft alles gegeben hat, schliesslich aber an der mangelnden Cleverness gescheitert ist. Die Niederlage soll dazu genutzt werden, die gezeigten Schwächen zu beseitigen und auf diesem Weg weiter zu wachsen. Die Wechsel in der zweiten Halbzeit haben wiederum gezeigt, dass das Team auch in der Breite über viel Qualität verfügt. Es gilt, für die kommenden Spiele das Bewusstsein mitzunehmen, über die notwendigen technischen und läuferischen Mittel zu verfügen, um in dieser Liga mit Erfolg zu bestehen.

Das kommende Wochenende ist spielfrei. Der SC Brühl reist am Mittwoch,  22. September 2021 nach Zuzwil, wo um 20.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen zum Spiel, heute mit Marco De Grassi:

Wir haben heute gegen einen soliden Gegner verloren. Die Enttäuschung ist bei allen Spielern und Trainerstab gross. Es war ein sehr ausgeglichenes Spiel mit hohem Tempo. Ich denke ein Unentschieden wäre das faire Ergebnis gewesen. Vor allem in den letzten 30 Minuten des Spiels waren wir besser in Form und der Gegner schien auf dem Zahnfleisch zu laufen. Wir nehmen viele positive Aspekte aus dieser Partie mit. Die Mannschaft kann auch unter Druck sehr gut Fussball spielen. Sie verliert in der eigenen Zone nicht die Nerven und findet gute Lösungen. Die Abwehr steht einiges stabiler als noch letzte Saison. Das Spiel hat aber auch unsere Grenzen gezeigt. Obwohl wir in der Liga die meisten Tore bis dato geschossen haben, ist es nicht das erste Mal, dass unsere Mannschaft Mühe hat, Chancen zu kreieren. Wir haben offensiv das Potential noch nicht ausgeschöpft und werden in den nächsten Wochen weiter hart daran arbeiten.