SCB II verliert gegen den Letzten

SC Brühl 2 – FC Rorschacherberg 1 1:2 (0:2)

Betretene Gesichter nach dem Schlusspfiff auf Brühler Seite. Ein jeder war sich bewusst, dass die Leistung nicht dem entsprach, was man sich vorgenommen hatte.

Marco De Grassi hatte vor dem Spiel gewarnt, den Gegner nicht zu unterschätzen, die taktischen Vorgaben einzuhalten und sich auf die eigenen Stärken zu konzentrieren. Der Start war aber alles andere, als sich der Trainer vorgestellt hatte und so stand es nach 16 Minuten 0:2. Die Kronen machten es dem Gegner in der ersten halben Stunde einfach, indem die Abstände zwischen den Reihen zu gross waren und man die Zweikämpfe im Mittelfeld nicht resolut genug einging. Der FC Rorschacherberg stand kompakt und schaltete bei Ballverlust oder Balleroberung schnell um. Dazu kam, dass sich auf Seite des SCB die Flügel zu wenig in Szene setzten und somit selten Überzahl im Angriffsspiel schaffen konnten. In der ersten Halbzeit schafften die Krone ganze zwei klare Torchancen, wovon bei der einen der Pfosten im Weg stand. Eine enttäuschende erste Halbzeit, bei welcher zwar eine Felddominanz der Kronen zu verzeichnen war, bei der aber zu wenig Konkretes heraus schaute.

Wer nun eine Brühler Reaktion in der zweiten Halbzeit erwartete, sah sich getäuscht.  Das Spiel ging im selben Stil weiter und die Rollenverteilung auf dem Platz blieb unverändert. Der SCB war zwar bestrebt, eine Wende ins Spiel zu bringen, es fehlte aber weiterhin an zwingenden Spielszenen und klarem Kopf. Ab der 70. Minute schwanden die Kräfte beim Gast, was das Schwergewicht zusehends in dessen Spielhälfte zu verschieben vermochte. Die fehlenden Alternativen auf der Ersatzbank machten es den Seeanrainern nicht einfach, sie kämpften aber unverdrossen weiter, ohne dass sie entscheidend zu schwanken schienen. In der 73. Minute brachte der Anschlusstreffer durch Joel Ammann wieder etwas Hoffnung, ohne dass aber aus der Feldüberlegenheit Zählbares resultierte. In der Nachspielzeit mussten die  Gäste das Glück in Anspruch nehmen, als ein Abschluss bei geschlagenem Torhüter knapp am Pfosten vorbei flog.

Der Sieg des FC Rorschacherberg geht aufgrund des gezeigten Einsatzes und der taktischen Disziplin in Ordnung. Der SCB hingegen hat aufgrund des Spielerpotentials krass enttäuscht. Mit der Feldüberlegenheit alleine können keine Spiele gewonnen werden. Ebenso wichtig sind die Einstellung, mit welcher man aufs Spielfeld geht und die Befolgung taktischer Anweisungen. Es ist auch nicht zu erklären, wie gewisse Leistungsträger nicht bei der Sache waren und die ganze Angelegenheit auf die leichte Schulter zu nehmen schienen. Nun ist eine Reaktion gefragt und wir zweifeln nicht daran, dass diese kommen wird.

Am kommenden Samstag geht es nach Appenzell, wo um 17.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen zum Spiel, heute mit Marco De Grassi

„Ich habe vor dem Spiel vor den Tücken gewarnt, die dieses Spiel mit sich bringen würde. Meine Mannschaft hat ohne Konzept und ohne Kopf gespielt. Die Umschaltphase war inexistent und wir haben zu keinem Zeitpunkt die notwendige Geduld aufgebracht. Zudem habe ich den notwendigen Biss in den Zweikämpfen vermisst. Auch haben wir die Startphase klar verpasst und nach dem Rückstand wurde es dann zusehends schwerer. Der FC Rorschacherberg war mental bereit und hat sich diese ersten drei Punkte mit viel Einsatz, Disziplin und Leidenschaft erkämpft. Genau die Eigenschaften, die uns heute gefehlt haben Es wird Zeit, dass wir Verantwortung übernehmen. Wir sind ein junges Team, natürlich ist es legitim Fehler zu machen. Eine Startphase wie gegen Rorschacherberg darf sich ein Team, welches ambitioniert sein will, nicht leisten. Wir wollen nicht die ewigen Talente sein, die ihr Potential nicht ausschöpfen können.“