SC Brühl II: Veni, Vidi, Vici

SC Brühl II – FC Rorschach-Goldach II 3:0 (1:0)

Wie in der Matchvorschau bereits festgehalten, wussten die Beteiligten auf Brühler Seite nicht, was von diesem Spiel zu erwarten war. Der eher unbekannte Gegner und die vielen Absenzen bildeten ein grosses Fragezeichen. Nichtdestotrotz war die Freude auf die Saisoneröffnung gross.

Es entwickelte sich von Beginn weg ein intensives Spiel, wenn auch die Linie nicht immer ersichtlich war. Der SC Brühl zog ein hohes Pressing auf, während sich die Gäste zunächst darauf beschränkten, keine unnötigen Risiken einzugehen und in langen Bällen ihr Glück zu suchen. Die Kronen kombinierten ansehnlich bis 30 Meter vor dem gegnerischen Tor, liessen jedoch regelmässig den berühmten letzten Pass vermissen, womit sich zwar eine deutliche Feldüberlegenheit ergab, die aber zu wenig Konkretes ergab. Ausser ein paar interessante Weitschüsse schaute somit  in der ersten Hälfte zu wenig heraus. Als sich die Zuschauer gedanklich bereits mit der Pausenverpflegung beschäftigten, sorgte Sevalj Ljatifi für den Führungstreffer der Kronen und helle Aufregung in den Reihen der Gäste, die dabei eine Regelwidrigkeit gesehen haben wollten. Die intensive Diskussion mit dem aufmerksamen und gut leitenden Schiedsrichter ergab jedoch nichts und die Mannschaften gingen mit dem knappen Resultat von 1:0 in die Pause. Die Kronen waren für ihre Bemühungen belohnt, die Seeanrainer für ihre Passivität bestraft – und eines stand fest: die Partie hatte durchaus Steigerungspotential. Was mit Sicherheit festgehalten werden darf: es passte zum Spiel, dass der Score mit einer schlitzohrigen Aktion eröffnet wurde und das durch einen erfahrenen und cleveren Fussballer.

Das Spiel ging in der zweiten Halbzeit im selben Stil weiter, indem die Hausherren das Spiel in die Hand nahmen und die Gäste vor allem darauf bedacht waren, kein Tor zu kassieren. Wer nun ein Aufbäumen des FC RG nach dem Schock des Rückstandes Sekunden vor der Pause erwartete, sah sich getäuscht: die einzigen Emotionen kamen von der Trainerbank, wo Giuseppe Memoli als einziger gemerkt zu haben schien, dass ein Rückstand aufzuholen und dafür ein anderes Auftreten gefragt war. Auf der anderen Seite war sich das Trainerduo De Grassi / Hug bewusst, über eine für die Liga luxuriöse Ersatzbank zu verfügen und wechselte gleich drei Spieler aus. Das Ziel war klar: der Mannschaft Impulse verleihen und die sich langsam aber sicher abzeichnende Müdigkeit bei den Gästen auszunutzen. Und so geschah, dass Raoul Djengue nach einem Eckball von Sevalj Ljatifi am schnellsten reagierte und mit seinem ersten Ballkontakt zum 2:0 eischiessen konnte – ganz nach dem Stil eines grossen Feldherrn, der vor zwei Jahrtausenden den berühmten Satz „Veni Vidi Vici – Ich kam, sah, siegte“ sprach. Die Matchuhr zeigte auf Minute 60 und zu diesem Zeitpunkt glaubte niemand mehr an eine Wende. Wie aus heiterem Himmel tauchten jedoch die Gäste fünf Minuten später vor dem Brühler Tor auf und es war dem sicher spielenden Rafael Toro im Tor der Kronen zu verdanken, dass sich am Resultat nichts änderte. Danach kontrollierte aber der SCB das Spiel ohne Probleme und konnte in der 78. Minute den Score auf 3:0 erhöhen, als Claudio Bissegger eine Flanke von der rechten Seite mittels Kopfball ins Tor versenkte.

Der Sieg geht auch in dieser Höhe in Ordnung. Der FC RG wurde für seine Passivität bestraft, wenn auch beim SCB Steigerungspotential vorhanden ist. Den Kronen muss aber zugestanden werden, dass sie mit der richtigen Einstellung auf den Platz gegangen sind und  die drei Punkte holen wollten. Ein entscheidender Faktor bildete zudem die Qualität in den Reihen beider Teams, vor allem in Sachen Ersatzspieler.

Am kommenden Sonntag geht es nach Teufen, wo um 16.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen zum Spiel, heute mit Marco De Grassi (Haupttrainer SCB II):

Mit drei Punkten in die Saison zu starten, war unser Ziel. Die Vorbereitung auf die Saison war kurz und die Absenzen-Liste noch lang. Mir war wichtig, dass die Spieler unsere Grundprinzipien auf den Platz bringen. Das Feld wurde gut besetzt, der Ball mutig und stets kontrolliert gespielt und auch das Pressing war teilweise erfolgreich. Dass wir grösstenteils in der gegnerischen Hälfte gespielt haben und dennoch nur sehr wenige Chancen herausspielen konnten, ist nicht ideal. Daran müssen wir in den nächsten Wochen arbeiten. Ich bin aber mit der Leistung insgesamt sehr zufrieden. Vor allem die Ersatzspieler konnten nochmals einen Schub in die Partie bringen. Bei so einem grossen Kader ist es nicht einfach, alle bei Laune zu halten. Doch die Jungs haben sich sehr professionell verhalten und auch die wenigen Spielminuten genutzt, um den Unterschied auf dem Platz auszumachen. Auch die Spieler, welche nicht im Aufgebot waren, haben Aufgaben ausserhalb des Rasens übernommen. Das zeigt, dass wir eine gute Truppe haben, welche ein gemeinsames Ziel verfolgt. Jeder einzelne ist für das Team entscheidend.