4. November 2024
SCB 2: Drei Punkte im Endspurt vor der Winterpause
FC Widnau 2 – SC Brühl 2 0:3 (0:1). Dank einer Steigerung im zweiten Durchgang holen sich die Kronen am Sonntag verdient die volle Post aus dem sonnigen Rheintal.
Nach der siegreichen Begegnung und der guten Leistung der Vorwoche in Appenzell wollte der SC Brühl die positive Serie und die Leistungssteigerung fortsetzen, um die Winterpause auf einem den Zielen entsprechenden Tabellenplatz zu verbringen. Die Favoritenrolle lag am heutigen Tag bei den Kronen, die weiterhin lange und länger gewordene Liste der Abwesenden liess jedoch einige Fragezeichen aufkommen.
Beide Teams starteten offensiv ins Spiel und pressten hoch. Der SCB hatte seine liebe Mühe mit dem besonders harten Grundbelag des Kunstrasens, der die Ballkontrolle zu einer Herausforderung werden liess. Das Spiel war in der Anfangsphase von vielen Einzelfehlern und einem bescheidenen Tempo geprägt und riss die Anwesenden nicht gerade von ihren Sitzplätzen – wenn auch nur Stehplätze vorhanden waren. Ein erster und fast einziger Höhepunkt der ersten Hälfte ergab sich in der 13. Spielminute, als Leon Kleine Kristian Debeljak in den Strafraum lancierte, der den herauseilanden Manuel Tobler düpierte und den Ball zur Brühler Führung ins Netz einschob. Kristian Debeljak spielte nach einer langwierigen Verletzung zum ersten Mal von Beginn weg und konnte seinen ersten Torerfolg im Dress des SCB 2 feiern. Der FCW brauchte lange, um sich vom Gegentreffer zu erholen und so musste man bis zur 21. Minute warten, um einen ersten Abschluss zu sehen, der es aber nicht in sich hatte. Eine Minute später leisteten sich die Kronen einen Fehler im Mittelfeld, den die Hausherren zu einem nächsten Abschluss nutzten, der auch dieses Mal am Tor von Deivid Gomes vorbei landete. Mitte der zweiten Hälfte musste festgestellt werden, dass die Spielqualität weiterhin auf tiefem Niveau lag und die Gäste immer noch grosse Mühe mit dem Belag des Kunstrasens bekundeten. In der 27. Minute kam der FCW zu einer grossen Chance, bei der der SCB von Glück reden konnte, dass es nicht zum Ausgleich kam. Es dauerte bis zur 33. Minute, ehe sich der SCB einigermassen wachrütteln konnte, der Schuss von Maxim Good aus 18 Metern landete aber sicher in den Armen von Manuel Tobler. Der FCW hatte mehr Ballbesitz, fand jedoch selten den Weg zum Abschluss. In der 44. Minute kam Mirko Milic zu einem Schuss aus 20 Metern, der Ball flog aber klar übers Tor. In der 45. Minute hatte Manuel Laski den Ball zum 0:2 auf dem Fuss, als er allein vor Manuel Tobler auftauchte, daraus aber nichts wurde. Eine schwache erste Halbzeit, bei der die Anwesenden wenigstens von der warmen Herbstsonne getröstet wurden.
Die zweite Hälfte sah in der 50. Minute einen vielversprechenden Angriff der Platzherren, der aber auch in diesem Fall nicht fruchtete. In der 55. Minute setzte sich Gabriele Razzetti gut in Szene, sein Schuss landete jedoch in den Armen von Manuel Tobler. Die Kronen schienen nun endgültig erwacht zu sein und eine Minute später schlug Haled Jahic einen Freistoss in den Strafraum, der als sichere Beute von Manuel Tobler zu sein schien: dieser wurde vermutlich vom starken Aufprall auf den harten Beleg getäuscht und liess die Kugel durch die Hände gleiten, was von Matheenan Kanapathipillai, der klugerweise auf einen Fehler spekuliert hatte, genutzt wurde, um sein erstes Tor in der Liga zu bejubeln. Eine Minute später kam Manuel Laski zum Abschluss aus halblinker Position, der die Querlatte überflog. In der 65. Minute setzte sich Manuel Laski am linken Flügel gut durch und flankte einen scharfen Ball ins Fünferraum, wo Maxim Good die Hereingabe nur knapp verpasste. Eine Minute später kam der FCW zu einem guten Angriff, bei dem der flache Schuss Deivid Gomes seine liebe Mühe bereitete. In der 67. Minute zeigten sich die Rheintaler wieder offensiv, der ungenaue Schuss aus guter Position flog aber über die Querlatte. Der FCW baute zusehends ab und glaubte je länger, je weniger auf eine Kehrtwende. In der 76. Minute war das 0:3 Tatsache, als nach einem mustergültigen Spielzug über mehrere Stationen der Ball bei Mirko Milic landete, der diesen aus 15. Metern wuchtig ins Lattenkreuz beförderte. In der 81. Minute gab der FCW ein Lebenszeichen von sich, Deivid Gomes hielt aber in einer 1:1-Situation die Oberhand. Eine Minute später kam der SCB zu einem interessanten Freistoss aus 17 Metern, der Schuss von Manuel Laski landete jedoch in der Mauer des FCW und sein Nachschuss hatte nicht den gewünschten Erfolg. Drei Minuten später kam derselbe Spieler zu einem Abschluss aus guter Position, aber auch bei dieser Gelegenheit hatte er nicht das notwendige Glück. Danach passierte nicht mehr viel und der gut leitende Schiedsrichter schickte die Kontrahenten nach kurzer Nachspielzeit unter die Dusche.
Ein fair geführtes Spiel, welches aufgrund der zahlreicheren Torchancen und einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang zu Recht an die Kronen gegangen ist. Der FCW hat nie aufgesteckt und hätte bei etwas mehr Präzision im Abschluss die Partie durchaus ausgeglichener gestalten können. Die insgesamt vier gelben Karten lassen den Eindruck aufkommen, dass überhart gespielt wurde, was aber nicht den Tatsachen entspricht. Der Schiedsrichter hat mit seiner Ruhe und der grossen Laufbereitschaft dazu beigetragen, dass die Partie in jeder Phase fair gestaltet werden konnte. Am kommenden Samstag, den 9. November 2024 tritt der SCB in Staad zum letzten Spiel des Jahres an, wo um 16.00 Uhr Anpfiff ist.
Stimmen aus dem Spiel, heute mit Mentor Krasniqi
Wir haben lange gebraucht, um ins Spiel zu kommen und haben im ersten Durchgang Vieles vermissen lassen. Der Boden hat uns viele Schwierigkeiten bereitet: der Ball ist nach dem Aufprall ungewöhnlich hochgesprungen und hat die Kontrolle stark erschwert. Unsere Führung war glücklich, danach haben wir aber nicht clever gespielt und zu wenig Qualität in die Waagschale geworfen. Die Ansprache in der Halbzeitphase war hart und klar, scheint aber gewirkt zu haben, denn die Mannschaft hat in der Folge eine klare Leistungssteigerung gezeigt, was sich unter anderem an der geänderten Körpersprache erkennen liess. Danach hatte ich zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Ausgang der Partie, denn wir haben die entscheidenden Zweikämpfe gewonnen und im richtigen Augenblick zugeschlagen. Nun geht es zum letzten Spiel nach Staad, wo wir mit einem Sieg die Vorrunde abschliessen wollen.
Mauro Palazzesi