SCB 2: ein Punkt buchstäblich mit dem letzten Angriff
Die Favoritenrolle lag an diesem Abend beim Aufstiegsfavoriten aus dem Rheintal, beim FC Rebstein, der dem jungen Brühler Team eine routinierte und technisch versierte Truppe entgegenstellen konnte. Eine schöne Zuschauerkulisse sorgte für die notwendige Stimmung auf den Rängen. Stargast: Eric Regtop, ehemaliger Trainer der ersten Brühler Mannschaft.
Zu Beginn der Partie liessen beide Teams Vorsicht walten und tasteten sich an ihren Gegner heran. Nach 7 Minuten leisteten sich die Kronen einen Fehlpass im Mittelfeld, bei dem die Gäste schnell umschalteten und einen schnellen Angriff über rechts lancierten, der mit einem satten Schuss von Tahir Redzepi in die entfernte Torhüterecke abgeschlossen wurde. Eine eiskalte Dusche, von der sich die Kronen jedoch rasch erholten. In der 8. Minute führte ein schöner Angriff über die Achse Mirko Milic – Dylan Fatzer -Joel Ammann zu einer vielversprechenden Chance, Letztgenannter zögerte aber zu lange mit dem Abschluss. In der 12. Minute setzte sich Manuel Laski auf dem rechten Flügel gut durch, er zögerte aber ebenfalls zu lange mit der Hereingabe in den Strafraum. Danach flachte das Spiel ab und es ereignete sich nichts mehr Sehenswertes bis zur 20. Minute, als die Gäste fast aus heiterem Himmel (was gut zum schönen Sommerabend passte) durch Alessandro Gottscher auf 0:2 erhöhen konnten. Dabei hatte die Zuordnung in der Brühler Abwehr nicht gestimmt. Die Kronen brauchten einige Minuten, um sich vom Schock zu erholen, kamen aber dann in der 27. Minute zu einer guten Chance durch Joel Ammann, der zu wenig Präzision im Abschluss walten liess. Die Gäste beschränkten sich in dieser Spielphase darauf, den komfortablen Vorsprung zu verwalten, was ihnen zunächst auch gut gelang und strahlten dabei grosse Sicherheit aus. In der 32. Minute wäre die Selbstsicherheit fast ins Auge gegangen, als es beinahe zu einem Eigentor kam, das die Platzherren ins Spiel hätte zurückbringen können. Aufgeschoben ist jedoch nicht aufgehoben und so war es Joel Ammann in der 43. Minute gegönnt, den Spielausgang wieder offen zu gestalten, nachdem zwei Minuten zuvor sein Schuss aus guter Position in den Armen von Kevin Fend landete: eine schnelle Aktion über Leon Kleine und Dylan Fatzer brachte den wiederum stark spielenden Angreifer zum Torschuss, gegen den dieses Mal Kevin Fend nichts konnte. Wichtiger Anschlusstreffer vor der Pause, der aber die Kronen nicht zufrieden stellte, denn bloss zwei Minuten später enteilte Manuel Laski auf dem rechten Flügel seinem direkten Bewacher und konnte mit einem sehenswerten Schuss den Ausgleich besiegeln. Eine erste Halbzeit mit klarem Chancenplus für die Einheimischen, mit deren Ausgang nach 20 Minuten niemand gerechnet hätte und für Spannung im weiteren Spielverlauf sorgen würde.
Die Kronen starteten gut in die zweite Halbzeit. In der 47. Minute setzte Kilian Petuck Mirko Milic ein, dessen Schuss aus guter Position die Querlatte überflog. Zwei Minuten später servierte Manuel Laski Maxim Good eine schöne Vorlage, dieser vergab jedoch. Zwei gute Chancen gleich zu Beginn und die gestiegene Zweikampfbereitschaft auf Seiten der Kronen waren der Beleg dafür, dass das Heimteam endgültig mehr wollte und konnte. In der 53. Minute kam Mirko Milic aus 25 Metern zum Schuss, Kevin Fend auf der Gegenseite konnte aber den Ball sicher halten. Der SCB beherrschte das Spielgeschehen klar, während die Gäste auf Konterchancen lauerten. Weitere gute Chancen hatten die Kronen in der 79. und 82. Minute, ohne jedoch zu reüssieren. Als alle damit rechneten, dass nichts mehr Sehenswertes passieren würde, gingen die Gäste in der 87. Minute durch Luka Dursun in Führung. Eine glückliche Führung, die aber die Kronen nochmals wachrüttelte. Buchstäblich mit dem letzten Angriff kamen sie zum stark umjubelten Ausgleich: Robin Schuler schaltete nach einem Freistoss von links am schnellsten und überlistete Kevin Fend im Tor der Gäste.
Der Ausgleich in der Nachspielzeit darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der SCB über 95 Minuten gesehen das bessere Team war, welches einen klaren Chancenplus verzeichnen konnte. Gegenüber dem vorangegangenen Spiel konnten punkto Einstellung und Spielqualität deutliche Fortschritte festgestellt werden, wenngleich in gewissen Spielsituationen die notwendige Cleverness gefehlt hat.
Am kommenden Sonntag, den 1. September 2024 um 13.00 Uhr kommt es zu einem weiteren Heimspiel. Zu Gast im Paul Grüninger Stadion ist der FC Rüthi. Mauro Palazzesi
Stimmen aus dem Spiel, heute mit Mentor Krasniqi
Erstes Heimspiel und ein starker Gegner, der seit Jahren um den Aufstieg spielt, bildeten die erwartete schwere Aufgabe für unser junges Team. Wir sind gut ins Spiel gestartet, sind aber durch Eigenfehler in Rückstand geraten. Wir haben ganze 30 Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen. Danach haben wir das Spiel in die Hand genommen und verdient noch vor der Pause ausgeglichen. Für die 2. Halbzeit lautete die Vorgabe: Hoch pressen und nach vorne spielen. Die Jungs haben die Vorgaben gut umgesetzt und überragend gespielt. Leider haben wir es verpasst, auf 3:2 oder gar 4:2 zu erhöhen und haben zu guter Letzt sogar riskiert, ohne Punkte zu bleiben. Ich bin sehr zufrieden, das Team hat Potential. Nun geht es darum, sich auf die nächste Begegnung zu konzentrieren und zu optimieren, was es zu verbessern gilt.