SCB 2: unnötiges Zittern

FC Appenzell – SC Brühl 2 2:4 (1:3)

Bei tiefen Lufttemperaturen und einer ebenso kalten Bise erwartete der FC Appenzell den SCB auf dem eng geratenen Kunstrasen der Sportanlage Wühren. Das Hinspiel im PGS war klar zugunsten der Sankt Galler ausgefallen, eine gewisse Unsicherheit war nach dem Spiel in Egnach jedoch nicht zu übersehen, denn der heutige Gegner war von der taktischen Ausrichtung her nicht wesentlich anders einzuschätzen. Der SCB startete gut ins Spiel und kreierte bereits in der 1. Minute eine grosse Chance, die jedoch nicht verwertet werden konnte. Das Heimteam beschränkte sich in der Startphase darauf, keine unnötigen Risiken einzugehen und die Null möglichst lange zu halten. Damit waren jedoch die Gäste nicht einverstanden und gingen nach einem langen Zuspiel von Dylan Fatzer an Florian Bekteshi in Führung, der sich auf der rechten Seite durchsetzen und den Torhüter mit einem feinen Heber überwinden konnte. In der 10. Minute wurde ein Abschluss der Kronen von einem Verteidiger auf der Linie abgewehrt, nach Meinung des Schreibenden, der einige Meter davon entfernt war, mit der Hand, was jedoch vom Schiedsrichter anders beurteilt wurde. Entgegen dem Spielverlauf erzielten die Hausherren in der 17. Minute den Ausgleich, als ein Brühler Verteidiger den Ball an Fabian Koller verlor, der sich nicht zweimal bieten liess und mit einem satten Schuss Arif Celebi keine Chance liess. Das entmutigte die Kronen nicht, die weiter nach vorne spielten und in der 20. Minute die Führung wieder herstellten: ein Eckball von Florian Bekteshi wurde von Manuel Laski direkt abgenommen und verwertet. Danach nahmen beide Mannschaften Tempo aus dem Spiel, wobei die Appenzeller zusehends Mut fassten, den einen oder anderen Nadelstich setzten und zu einem ausgeglicheneren Spiel beitragen konnten. In der 40. Minute setzte Dario Clasadonte mit einem gefühlvollen Pass Javier Halter ein, der den Ball ebenso gefühlvoll annahm und dem Torhüter das Nachsehen liess. Zwei Minuten später leistete sich der Schiedsrichter einen kapitalen Fehler, als er nach einem Foul an einen Brühler das Spiel unterbrach, obwohl zwei Brühler mit dem Ball allein aufs Tor zuliefen. Eine merkwürdige Auslegung, die dazu führte, dass es mit dem Resultat von 1:3 in die Pause ging.

Der zweite Durchgang sollte ausgeglichener verlaufen. Die Hausherren glaubten weiterhin an ihre Chance und brachten die Gäste das eine oder andere Mal in Schwierigkeiten. Das Spiel wurde zusehends härter geführt und der Schiedsrichter liess schlicht zu viel laufen, was unweigerlich dazu führte, dass dem kein Ende gesetzt wurde. Opfer davon war unter anderem Marius Linke, der in der 54. Minute hart und unfair von hinten zu Boden gebracht wurde und in der Folge den Platz verlassen musste.  In der 56. Minute, als dir Kronen zu zehnt auf dem Platz standen, führte ein Missverständnis zwischen Arif Celebi und Marko Torlakovic dazu, dass sich Fabian Koller nach einem schönen Lupfer aus 30 Metern als Doppeltorschützen eintragen konnte: der zurückeilende Arif Celebi erwischte zwar den Ball, konnte jedoch diesen nicht über die Querlatte lenken. Das schien die Kronen zu verunsichern und das Heimteam zu bestärken. In der Folge erarbeiteten sich beide Teams Chancen mit einem Plus auf Seiten des SCB, die Ungenauigkeit der Stürmer führte jedoch dazu, dass das Spiel bis zur 90. Minute offenblieb. Der inzwischen eingewechselte Ofonde Marvist konnte in der 90. Minute seine Schnelligkeit nutzen und eine scharfe Flanke in den Strafraum schlagen, die vom ebenfalls eingewechselten Mirnes Mujkanovic per Kopf ins Tor befördert wurde. Ein schöner Abschluss und die Bestätigung dafür, dass die Ersatzbank bei den Kronen gut bestückt ist.

Der Sieg des SCB geht über das gesamte Spiel gesehen in Ordnung. Der FC Appenzell war der erwartet zähe Gegner, der dem SCB alles abverlangte. Nun geht es am kommenden Sonntag gegen den FC Besa, der in der Tabelle bloss drei Punkte hinter dem SCB liegt. Anpfiff im PGS ist um 13.30 Uhr. Wir rechnen mit zahllosen Brühler Anhängern, um die Jungs in diesem wichtigen Spiel anzufeuern.

Mauro Palazzesi

Stimmen aus dem Spiel, heute mit Marco De Grassi
Es war das erwartete physisch geführte Spiel mit hart geführten Zweikämpfen. Der enge Spielplatz kam uns nicht entgegen. Wir haben die feinere Klinge geführt und hätten das Spiel früher entscheiden müssen. Mich überrascht, dass der FC Appenzell so weit hinten in der Tabelle rangiert – hinter Teams, denen sie klar überlegen sind. Unser Gegner konnte zu unserer Überraschung das Spiel über weite Phasen offen gestalten. Nun wollen wir vorwärts schauen und uns auf das wichtige Spiel vom kommenden Sonntag vorbereiten. Dabei rufe ich alle Brühler auf, uns dabei zu unterstützen.