SCB2: Eine gute Halbzeit reicht nicht

SC Brühl-FC Wittenbach 1:3 (1:2)

Im zweitletzten Saisonspiel musste der SC Brühl drei Punkte holen, um im Aufstiegskampf weiterhin mitreden zu können. Die stark dezimierten Kronen starten entsprechend ins Spiel und zogen ein hohes Pressing auf, mit dem Ziel, den Gegner nicht ins Spiel kommen zu lassen. Das gelang ihnen vorerst gut, ohne jedoch nennenswerte Chancen heraus zu spielen. Die Partie war von unzähligen hart geführten Zweikämpfen geprägt. Die Platzherren wiesen zwar mehr Ballbesitz auf, machten jedoch zu wenig daraus. Die Gäste liessen sich dadurch nicht beirren und lauerten ihrerseits auf Kontermöglichkeiten, wobei auch in diesem Fall nichts Konkretes heraus  schaute. Der erste Höhepunkt ereignete sich nach 19 Minuten, als Yanik Messmer einen langen Ball auf Joel Ammann Spielte und dieser Mirko Milic mit einer Flanke bediente, der schnell reagierte und zur verdienten Führung einschoss. Zu diesem Zeitpunkt schien die Begegnung für die Kronen zu laufen – zumindest bis zur 31. Minute, als ein Brühler Abwehrspieler eine Flanke passieren liess und dem Gegner den Weg zum Ausgleichstreffer ebnete. Ein sehenswertes Tor, welches mit etwas Aufmerksamkeit hätte verhindert werden können. Die Kronen liessen sich dadurch nicht beirren und kamen vier Minuten später zu einem Handspenalty, den Sevalj Ljatifi jedoch nicht verwerten konnte. Das hatte Signalwirkung: in der 41. Minute kam Hussein Attifi bei einer Flanke unkoordiniert aus seinem Tor heraus und ermöglichte dem zweifachen Torschützen Kelian Bieli die unverhoffte Führung kurz vor der Pause.

Die zweite Halbzeit sah vorerst einen beherzt kämpfenden SCB, der in der 46. und 63. Minute zwei gute Chancen liegen liess. Die Gäste schauten dabei nicht zu und kamen in der 65. Minute zu einem Lattenschuss, bei dem Hussein Attifi geschlagen gewesen wäre. Das Spiel war weiterhin von vielen Zweikämpfen geprägt, die zeitweise an der Grenze des Erlaubten geführt wurden. Bei den Platzherren kam nun eine gewisse Müdigkeit auf und die vielen Verletzten erlaubten es nicht, Entscheidendes von der Ersatzbank zu bringen. In der 75. Minute konnte Hussein Attifi mit einer guten Parade die Kronen noch im Spiel halten, mehr war aber zu diesem Zeitpunkt nicht zu vermelden und es glaubte niemand mehr an eine Wende – auch die Spieler nicht. In der 91. Minute machten dann die Gäste mit dem dritten Treffer den Sack zu, was die erste Saisonniederlage bedeutete.

Den Kronen gebührt ein Kompliment für die tolle Saison. Schade um die vielen Absenzen und somit die Gelegenheit, bis zum Schluss um den Aufstieg zu spielen. Die Mannschaft ist jung und hat durchaus Potential, um sich zu steigern. Der Aufstieg wäre in der laufenden Saison zu früh gekommen, man kann jedoch mit dieser Truppe durchaus die gute Arbeit weiter führen.

Am kommenden Wochenende geht es zum letzten Spiel nach Kreuzlingen.

Mauro Palazzesi

Marco De Grassi meinte im Anschluss zum Spiel:

Dieses Spiel fasst die Saison gut zusammen. Wir haben ein schwieriges Jahr hinter uns. Eine neue Mannschaft, die noch zusammenfinden muss, hatte mit dem Covid Unterbruch und den vielen Absenzen kaum Zeit, sich einzuspielen und zu finden. Dennoch bin ich sehr zufrieden mit dem Team. Auch heute hat es nicht am Willen gelegen. Wir haben gut ins Spiel gefunden und uns fehlten die Ideen und Automatismen, welche nur mit viel Arbeit und dem vollständigen Kader verbessert werden können. Ein wichtiger Aspekt, den wir mitnehmen ist die Aussage von Innenverteidiger Blerim: «Ich hatte Angst den einfachen Ball ins Mittelfeld zu spielen.» Dies zeigt, dass wir noch Arbeit vor uns haben und wir in Sachen Erfahrung und Selbstvertrauen noch wachsen können. Der FC Wittenbach war die cleverere Mannschaft und hat die generell wenigen Chancen in diesem Spiel besser genutzt.  Das Team hat aber ein grosses Potential. Mit der Rückkehr einiger wichtiger Schlüsselspieler und einer weiteren Saison in der 3. Liga bin ich überzeugt, dass diese Mannschaft grosse Fortschritte machen wird. Wir haben gezeigt, dass wir in dieser Liga keinem Gegner unterlegen sind. Auch gegen Wittenbach wäre vom Resultat mehr drin gewesen.