Erster Auswärtssieg für den SCB2

FC Abtwil–Engelburg 2 – SC Brühl 2 1:5 (0:3)

An einem regnerischen und vom Wind gepeitschten Nachmittag trafen sich die Teams auf dem Kunstrasen von Abtwil, wo nach vielen Jahren wieder ein Nachbarsderby stattfinden sollte. Man war auf das Kräftemessen gespannt, denn man kannte einander nicht und die bisherigen Leistungen waren teilweise widersprüchlich. Zu erwähnen auf Brühler Seite die Präsenz von Javier Halter als Linienrichter. Gerade erst aus dem Urlaub zurückgekehrt, feuerte er bereits seine Mitspieler in gewohnter Manier auf der Seitenlinie an.

Der Beginn war beiderseits von Fehlpässen und einer gewissen Unsicherheit geprägt. Klar war zu Beginn die defensive Haltung der Platzherren unübersehbar, welche die Partie vorsichtig angingen und ihr Glück in langen Pässen aus der eigenen Abwehr suchten, während die Kronen versuchten, einen sauberen Aufbau aus der eigenen Platzhälfte aufzuziehen, wenn auch nicht immer mit der notwendigen Abgeklärtheit und Präzision. Die Qualität war in der ersten Viertelstunde insgesamt ungenügend. Danach kam der SCB langsam ins Spiel und erarbeitete sich erste Chancen. Nach 20 Minuten entledigte sich Manuel Laski im gegnerischen Strafraum mit einer Körperdrehung eines Gegners, der kein anderes Rezept fand, als ihn zu Fall zu bringen. Den fälligen Strafstoss führte der gefoulte selbst aus und liess dem Torhüter keine Abwehrchance. Inzwischen hatten die Gäste das Spielgeschehen im Griff, die Chancenauswertung liess aber zu wünschen übrig. Danach gab der SCB zeitweise das Spiel aus der Hand und der FCAE wurde mutiger und brachte Hussein Attifi das eine oder andere Mal in Nöten, was jedoch mit etwas Glück und Unvermögen des Gegners glimpflich ausging. Ab der 35. Minute nahm der SCB das Spiel wieder in die Hand und in der 37. Minute war die alles in allem verdiente Doppelführung Tatsache, als bei einer schnellen Aktion über Marko Torlakovic und Dylan Fatzer die scharfe Flanke von Elia Rosalen verwertet werden konnte. Nach 41 Minuten war es wiederum Elia Rosalen, der einen langen Ball von Loic Tinner, mit Abstand einem der besten Akteure auf dem Platz,  am Torhüter vorbei schieben konnte. Mit dem 0:3 ging es schliesslich in die Pause, was aufgrund der Chancen und Spielanteile durchaus berechtigt war.

Die zweite Hälfte begann für die Kronen wie es nicht besser hätte sein können, als Edmir Zulic einen Freistoss aus 20 Metern unhaltbar versenken und so seinen unermüdlichen Einsatz belohnen konnte. Nach dem 0:4 verlor die Partie an Intensität und Spannung, was jedoch Jeanret Drittenbass nicht daran hinderte, nach einem schönen Spielzug in der 55. Minute den verdienten Anschlusstreffer zu erzielen. Danach beschränkten sich die Gäste darauf, das Spiel zu kontrollieren und die üblichen Spielerwechsel vorzunehmen. Nach einigen vergebenen Chancen war es wiederum Edmir Zulic, der sich in die Torschützenliste eintragen konnte, als er in der gegnerischen Hälfte einem Gegenspieler den Ball weg schnappte und den gegnerischen Torhüter mit einem feinen Lob überwinden konnte. In der 85. Minute stand bei einem Weitschuss von Mark Lekaj die Querlatte im Weg, womit es beim Schlussresultat von 1:5 blieb.

Der Sieg der Kronen ist über 90. Minuten gesehen auch in dieser Höhe verdient. Dem FCAE gebührt die Anerkennung dafür, dass er nie aufgegeben hat, die technische und läuferische Überlegenheit des SCB war aber an diesem Tag zu eindeutig. Eine einzige (unnötige) gelbe Karte auf dem Konto des SCB unterstreicht die stets fair geführte Partie.

Nun kommt der FC Niederwil am kommenden Sonntag ins Paul Grüninger Stadion, wo um 13.30 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen aus dem Spiel, heute mit Eric Hug

Aus meiner Sicht ist vor allem das Ergebnis positiv. Mit dem Spiel bin ich weniger zufrieden und die fünf Tore sind teilweise zufallsbedingt. Spielerisch haben wir nicht das gebracht, was wir trainieren und auch können. Wir haben im Spielaufbau von hinten und im Umschaltspiel gesündigt, indem wir zu langsam waren und dem Gegner Zeit gegeben haben, sich zu organisieren. Ausnahmsweise will ich die Leistung eines einzelnen Spielers heraus streichen: Marko Torlakovic. Er war stets präsent, hat viele Zweikämpfe gewonnen und mit der notwendigen Abgeklärtheit Regie geführt. Er entwickelt sich zusehends zum Leader und tritt mit der gewünschten mentalen Einstellung auf. Ich erwarte für die künftigen Spiele von der Mannschaft eine Leistungssteigerung.