Sport und Spass – mit und ohne Handicap

Am kommenden Sonntag findet auf der Sportanlage Kellen in Tübach zum ersten Mal «Sport und Spass grenzenlos» statt. Ein Anlass für Menschen mit und ohne Handicap. Der SC Brühl nimmt in einem gemischten Team teil und unterstützt den Gedanken einer inklusiven Gesellschaft, bei der niemand ausgegrenzt wird.
«Sport bringt Menschen zusammen, überwindet Grenzen und fördert Gemeinsamkeiten», dieser Grundgedanke liegt dem Event vom 9. September zugrunde. 16 Mannschaften nehmen an den Wettkämpfen teil. In gemischten Teams sollen sich Menschen mit und ohne Handicap kennenlernen, Hemmschwellen überwinden, miteinander Sport treiben und Spass haben.
Der Anlass wird um 10 Uhr eröffnet. Die Spiele beginnen um 11 Uhr. Es gibt Stafetten, ein Tipp-Kick-Spiel, einen Parcours und ein Riesen-Mikado. Um 15.15 Uhr ist ein Fussballspiel zwischen dem Team der Sportgruppe des Wiggenhof Rorschacherberg und dem OK geplant.

Sport und Handicap bei J+S
Behindertensport hat in der Schweiz eine lange Tradition. Zahlreiche Verbände, Vereine und Sportgruppen bieten für Menschen mit einer Beeinträchtigung vielfältige Sportmöglichkeiten an. Wo Menschen mit einer und ohne Behinderung getrennt oder nebeneinander Sport getrieben haben, sollen vermehrt auch Möglichkeiten für gemeinsames Sporttreiben geschaffen werden. Jugend+Sport (J+S) unterstützt Sportangebote bei denen das gemeinsame Sporttreiben möglich ist. Künftig sollen Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap in J+S-Angeboten gemeinsam Training und Erfolge erleben.

Am vergangenen Wochenende haben die Brühler Trainerin Nathalie Grand und der Trainer Mauro Palazzesi in Chur das interdisziplinäre J+S-Fortbildungsmodul «Sport und Handicap» absolviert und dabei viele praktische Erfahrungen sammeln können, mit welchen Hindernissen Menschen mit einem Handicap zu kämpfen haben.

Rollstuhl-Badminton mit der Weltmeisterin
Beim Rollstuhl Basketball wurde augenfällig, wie schwierig es ist, den Ball zu dribbeln und gleichzeitig den Rollstuhl in Bewegung zu halten. Ganz geschweige davon, wie anspruchsvoll es ist, sitzend den Ball in den Korb zu bringen.
Die «FussgängerInnen» erlebten dank Para-Badminton-Spielerin Karin Suter die Möglichkeiten des Rollstuhlsports. Die Weltmeisterin im Einzel und im Doppel liess den TeilnehmerInnen keine Chance.
Die Teilnehmenden setzten sich auch mit den Grenzen des gemeinsamen Sporttreibens auseinander. Im Praxisteil gab es eine Selbsterfahrung als Blinde. Berührungsängste waren schnell abgebaut und die Hilfe der Coaches wurde gerne in Anspruch genommen. Am zweiten Tag wurde der Gehörsinn der rund 20 Teilnehmenden mit Ohrenpfropfen und Pamir still gelegt.
Anhand von Praxis-Beispielen, Lernhilfen und Informationen rund um das Thema wurde im Kurs aufgezeigt, worauf in einem Training mit einer heterogenen Gruppe zu achten ist. J+S leistet einen finanziellen Beitrag für eine zusätzliche J+S-Leiterperson in einem Angebot, in dem Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderung gemeinsam teilnehmen. gn

Mauro Palazzesi (links und sehend) hilft dem «blinden» Kollegen auf dem Parcours.