Trainer Stefanachi: «Ich war und bin überzeugt vom Team»

Am Samstag startet die erste Mannschaft des SC Brühl in die Rückrunde der Meisterschaft, sie tritt auswärts gegen den SC Cham an. Die Vorbereitung lief unter dem neuen Trainer Heris Stefanachi, der im November vom FC Bazenheid zu Brühl kam. Im Interview erzählt Stefanachi, wie er mit seinem Team auf die Rückrunde trainiert hat und warum er trotz mässigem Erfolg in den Trainingsspielen die Nerven dennoch behält.

Die Vorbereitung auf die Rückrunde lief ja bezogen auf die Trainingsspiele nicht allzu erfolgreich: Vier Siegen stehen fünf Niederlagen gegenüber, zuletzt auch gegen eine Mannschaft aus der sechsthöchsten Liga in Deutschland. Bist du gestresst auf den ersten «Ernstkampf» am Samstag in Cham?

Heris Stefanachi: Die Vorbereitung war gut und auch mit dem Trainingslager bin ich zufrieden. Wir hatten das Ziel, die Breite des Kaders zu verbessern, und auch den jungen Spielern genug Spielminuten zu geben, um sie näher ans Team zu führen. Dieses Ziel haben wir erreicht. Die Resultate sind zu relativieren, da wir in der Halbzeit meistens das komplette Team ausgewechselt haben. Nach dem Trainingslager kamen einige Verletzungen und personelle Probleme dazu, dies war sicherlich nicht fördernd.

Wie aussagekräftig sind denn die Trainingsspiele, wo es ja auch eine Niederlage gegen die beiden Erstligisten Winterthur U21 und FCSG U21 gab?
Die letzten Resultate waren negativ, das ist korrekt, da gibt es kein Wenn und Aber. Wir haben das aber analysiert und die nötigen Schlüsse daraus gezogen. Doch wie gesagt: Wir jaben viel ausprobiert und beobachtet. Wir haben Spieler auf verschiedenen Positionen eingesetzt, um dann eventuell in einer personellen Notsituation gewisse Sicherheiten zu haben, auf die wir zurückgreifen können. Es gilt auch zu sagen, dass wir an einer ganz anderen Spielart arbeiten, als dies vorher der Fall war.

Ihr habt nur zwei Abgänge gehabt über den Winter. Man kann also folgern, du warst überzeugt vom Team, das du im Herbst angetroffen hast?
Ja, ich war und bin überzeugt vom Team, das ist so.

Ein wichtiger Abgang war Torgarant Nicolas Eberle, der zum FC Rapperswil-Jona wollte. Wohl ein Abgang, der schmerzt...
Der Abgang von Nicolas Eberle war ungeplant und schmerzt sicherlich. Mit dem Sportchef haben wir Ausschau nach einem guten Ersatz gehalten, aber es ist nicht einfach, im Winter einen so entscheidenden Spieler auf dieser Stürmerposition zu ersetzen. Man bekommt im Leben nicht immer, was man will. Der Abgang ist aber auch eine Chance für Spieler, die für unsere Zukunft wichtig werden können.

Dafür kam mit Dejan Janjatovic ein Spieler mit sehr viel Erfahrung in der Super League. Seine Rolle im neuen Team?
Die Verpflichtung von Dejan hat mich natürlich gefreut. Er wird sicherlich eine Führungsrolle übernehmen, und er wird uns mit seinem Talent und mit seiner Erfahrung verstärken. Wir arbeiten daran, ihn ins Team zu integrieren. Das braucht etwas Geduld, da er noch nicht lange bei uns ist. Er arbeitet aber gut mit, wir kommunizieren viel und kommen Schritt für Schritt weiter.

Wie neu ist dieses Team überhaupt? Werden wir Überraschungen erleben im Spiel gegen Cham oder bleibt bezüglich Aufstellung und Hierarchie alles beim alten?
Wir haben an einer neuen Spielphilosophie gearbeitet, Ich erwarte von meiner Mannschaft in jedem Spiel Charakter, dies war ein Schwerpunkt durch die ganze Vorbereitung, und da dulde ich keine Abweichung von der Linie. Wir haben momentan einige Verletzte, so werde ich gewisse Änderungen an der Anfangsidee vornehmen müssen. Es wird Chancen für junge Spieler geben, die sich in der Vorbereitung gut weiterentwickelt haben und die die Chance verdient haben.
Die Spieler bestimmen mit Ihren Leistungen und ihrem Verhalten die Hierarchien, ich stelle sie danach auf. Ich erwarte aber sicherlich viel von unseren erfahrenen Spielern, die in der Vorbereitung professionell und hart gearbeitet haben, was mich sehr gefreut hat. Allgemein waren die Zusammenarbeit und auch der Austausch in der Vorbereitung zufriedenstellend, jetzt müssen wir die Leistung im Ernstkampf auf den Platz bringen.