Worte vom Trainer

Mit seiner jungen Mannschaft hat Heris Stefanachi souverän die Qualifikation für die Aufstiegsrunde geschafft – in einer äusserst anspruchsvollen Zeit. Nun blickt der Trainer der ersten Mannschaft auf den schwierigen Start ins Fussballjahr 2021 zurück.

Januar – Februar

Die Unsicherheit war gross. Wir wussten nicht, ob wir überhaupt wieder spielen können und ob die Rückrunde stattfindet. Auch das Training war verboten und wir hatten keinen Platz zur Verfügung. Dennoch galt für uns, sich im Rahmen der Möglichkeiten zu treffen und Zeit zusammen verbringen, die Bindung nicht zu verlieren und miteinander zu kommunizieren.

«Man muss aus jeder Situation immer das Beste machen, im Sport wie auch im Leben, das müssen wir vorleben.»

Wir haben in Gruppen à fünf Personen trainiert, machten Tribünenläufe ohne Licht und bei Schnee. Im Paul-Grüninger Stadion konnten wir nicht trainieren und so liefen unsere Spieler jeweils in zwei Blöcken mit Abstand die Stufen des Gründenmoos rauf und runter, rauf und runter.  

«Das Team hat hervorragend mitgemacht, die Spieler wollten Zeit miteinander verbringen, sie wollten arbeiten. Sie haben auch gelitten, waren aber stets professionell und sind dafür belohnt worden.»

Trainer und Mannschaft haben auf kein konkretes Ziel hingearbeitet, denn wir wussten nicht ob und wann es weiter gehen würden. Wir hatten die Hoffnung, dass unsere Arbeit auch eine Umsetzung findet, wir wussten es aber nicht und blieben dennoch stets fokussiert.

«Schnee, Lockdown, Kälte, Wind, fehlender Platz, Training ohne Ball und wenig Hoffnung auf Besserung: Augen zu und durch, das waren unsere Gedanken. Nichts wird uns stoppen, denn das ist unsere Mentalität!»

Februar – März
Wie im Leben so auch im Sport, geht es auf einmal schnell und du siehst das Licht am Ende des Tunnels. Hoffnung kommt auf und wir dürfen wieder trainieren, da wir als semiprofessionelle Mannschaft eingestuft werden. Das Ziel Meisterschaftsstart rückt näher.

«In dieser ganzen Zeit habe ich immer gespürt, dass meine Mannschaft Lust auf Fussball hat. Dafür bin ich ihnen sehr dankbar und das hat mich stolz gemacht.»

Trainingslager, Teambildung und Zusammensein, das hat uns zusammengeschweisst. Es war schön zu sehen, wie die Mannschaft auch die Freizeit gerne zusammen verbringt. Nach dem Trainingslager folgte die Angst: Angst vor Coronafällen, das Risiko einer Quarantäne, die bedeuten würde, dass ein grosser Teil der Arbeit zunichte gemacht wird. Diese Angst war da. Es sind viele Gedanken, die einem rund um die Tests und das Warten auf die Ergebnisse in dieser trainingsfreien Woche durch den Kopf schwirren. Man muss einfach positiv denken und die Hoffnung nie verlieren.

Dann folgte der Restart: endlich wieder Fussball, endlich wieder Emotionen. Das Glücksgefühl nach einem Tor und einem Sieg, den Zusammenhalt spüren und zu leben. Zusammen wieder auf Ziele hinzuarbeiten. Der Schlusspfiff nach dem Spiel gegen Köniz war ein einzigartiges Gefühl. Wir haben unser Ziel erreicht. Wir haben nie aufgegeben und immer daran geglaubt, selbst dann, als es aussichtslos schien. Zusammen können wir alles bewältigen.

«Ein grosses Danke an meine Spieler für die Motivation, die sie in all dieser Zeit aufgebracht haben. Ihre Motivation war auch meine Motivation.»