SCB 2 bleibt im Aufstiegsrennen

SC Brühl 2 – FC Wittenbach 1:0 (0:0)

Um 18.00 Uhr versammelte Marco de Grassi seine Spieler im Kreis und sagte nur eines: «Jungs, ich bin stolz auf euch, heute habe ich 18 Gladiatoren auf dem Platz gesehen!»

Bei warmer Lufttemperatur und beeindruckender Zuschauerkulisse wollte der SCB die Entscheidung um die Meisterschaft vertagen und der Gast aus Wittenbach Titel und Aufstieg im Paul-Grüninger-Stadion feiern. Das Spiel begann wie erwartet, indem beide Teams vorsichtig agierten, darauf bedacht, keine unnötigen Risiken einzugehen und im richtigen Moment zuzuschlagen. Die Kronen zeigten sich offensiv erstmals in der 4. Minute, Manuel Laski scheiterte aber aus guter Position. Weitere interessanten Torabschlüsse zeigten sich in den nächsten Minuten nicht und das Spiel lebte vorerst von vielen Zweikämpfen im Mittelfeld, ohne jedoch langweilig zu wirken. So mussten sich die Zuschauer bis zur 25. Minute gedulden, um einen nächsten Abschluss zu sehen: Severin Stricker rettete beim gut getretenen Freistoss von Florian Bekteshi auf beeindruckende Art. Der Torhüter der Gäste war es wiederum, der in der 39. Minute den Kronen bei einem schön vorgetragenen Angriff im Weg stand, womit es mit einem torlosen Unentschieden in die Pause ging. Eine intensive erste Halbzeit mit wenigen Torchancen, welche jedoch nie langweilig wurde.

Die zweite Hälfte sah ein resoluteres SCB, der sich bereits in der 47. Minute mit einem Abschluss von Florian Bekteshi offensiv zeigte, sein Schuss überflog jedoch die Querlatte knapp. Drei Minuten später kamen die Kronen nach einem schnell vorgetragenen Angriff zu einer guten Chance, die Abwehr der Gäste rettete aber auch in dieser Situation in Not. Eine Minute später fasste sich der wirblige Florian Bekteshi ein Herz und veranstaltete ein schönes Solo, sein Abschluss landete aber auch in diesem Fall über die Querlatte. Entgegen dem Spielverlauf wären die Gäste in der 52. Minute beinahe in Führung gegangen: beim über die rechte Seite vorgetragenen Angriff bedurfte es des ganzen Könnens von Arif Celebi, um Schlimmeres zu verhindern. In der 72. Minute überflog ein Freistoss von Manuel Laski die Querlatte, womit eine intensive Schlussphase eingeleitet wurde. in der 74. Minute setzte Florian Bekteshi mit einem feinen Zuspiel Javier Halter in die Tiefe ein, sein Gegenüber im Tor der Gäste war jedoch um den Hauch einer Zehntelsekunde schneller am Ball. Drei Minuten später setzte sich der soeben eingewechselte Mirnes Mujkanovic mit einem guten Antritt von seinem direkten Gegenspieler ab, der nichts anderes wusste, als ihn von den Beinen zu holen. Der von Florian Bekteshi getretene Elfmeter wurde von Severin Stricker abgewehrt, Abdifatah Mohamed reagierte jedoch am schnellsten und versenkte den Ball aus spitzem Winkel zur umjubelten und verdienten Führung. Nun setzten die Gäste alles auf eine Karte und verstärkten die Offensive, was den Kronen Kontermöglichkeiten eröffnete. Bei einer solchen Situation stand nach einem Solo von Florian Bekteshi wiederum Severin Stricker im Weg und beim darauffolgenden Eckball flog der Kopfball von Manuel Laski am Tor vorbei. In der 86. Minute setzte sich Mirnes Mujkanovic mit einem schönen Fallrückzieher in Szene, aber auch da verhinderte Severin Stricker mit einem tollen Reflex den Torerfolg. Auf der anderen Seite waren die Gäste zwar sehr bemüht, ausser einige Freistösse holten sie jedoch keine nennenswerten Torchancen heraus. Der gute agierende Schiedsrichter wollte in der Folge nicht abpfeifen, was die Spannung von Minute zu Minute steigen liess – und so mussten sich die Kronen lange gedulden, um den Sieg ausgelassen zu feiern. Mit diesem Ergebnis wird somit die Entscheidung um die Meisterschaft und den Aufstieg auf das letzte Spiel vertagt.

Bei einem Spiel auf gutem Niveau hat sich die bessere Mannschaft durchgesetzt. Die Gäste aus Wittenbach waren in Sachen Einsatz und Laufbereitschaft ebenbürtig, die Kronen konnten jedoch die durchschnittlich besseren technischen Fähigkeiten in die Waagschale werfen. Dass das Spiel bis zum Schluss offen bleib, hat der FCW in erster Linie seinem Torhüter zu verdanken.  Auch an diesem Tag waren auf Brühler Seite die Spieler aus der Ersatzbank entscheidend, was von der Gegenseite nicht gesagt werden kann.

Am kommenden Sonntag, 11.06.2023 geht es zum letzten Spiel nach Romanshorn. Die Partie wird dort um 16.00 Uhr angepfiffen.

Mauro Palazzesi

Stimmen aus dem Spiel, heute mit Petar Pavlovic, Marco De Grassi und Arif Celebi

Petar

Ein grosses Kompliment an die Mannschaft: sie hat taktisch diszipliniert gespielt und die geforderte Lauf- und Kampfbereitschaft an den Tag gelegt. Die eingewechselten Spieler haben zudem Schwung ins Geschehen gebracht. Jeder hat heute seine Aufgabe erfüllt und der Sieg geht über 100 Minuten gesehen in Ordnung.

Marco

Wir haben heute gegen den mit Abstand besten Angriff der Liga gespielt. Der FC Wittenbach hatte in 20 Spielen über 80 Tore erzielt. Zugleich wussten wir, dass uns nur ein Sieg etwas bringen würde. Wir mussten verhindern, ihrer Offensive zu viele Räume zu lassen und dies konnten wir nur mit einer kompakten Defensive und viel Laufbereitschaft meistern. Die Jungs haben die Aufgabe sehr gut umgesetzt und ich bin wirklich stolz auf die heutige Leistung. Jetzt müssen wir uns aber auf die letze Partie vorbereiten und dort nochmals alles geben, um am Ende erhobenen Hauptes die Saison zu beenden.

Arif

Wir können von einer konzentrierten Leistung sprechen und das Potential, welches in dieser Mannschaft steckt, ist heute zum Vorschein gekommen. Unser Gegner war nur zeitweise gefährlich. Unser Team ist in der Zwischenzeit gereift, solch ein Spiel hätten wir im Vorjahr womöglich aus der Hand gegeben. Ich bin der Meinung, dass das Spiel niveaumässig eine bis zwei Ligen höher einzustufen ist. Der Sieg ist voll verdient, die Chancenauswertung ist aber weiterhin verbesserungsbedürftig. Last but not least: wir verfügen über die beste Abwehr in unserer Gruppe, was wiederum die Entwicklung unterstreicht, welche dieses Team durchgemacht hat.