Junge Brühler Fussballer mit Kultur

Fussballern wird ja nicht gerade eine grosse Affinität zur Kultur nachgesagt, und den meisten Kids grad auch nicht. Das ist für einmal anders bei der Jahresausstellung der städtischen Denkmalpflege, die zur Zeit im St.Galler Rathaus gezeigt wird. Da präsentieren 13 Brühler Junioren (ein Mädchen und zwölf Jungs) nicht nur ihren Liebslingsfussballer, sondern auch ihr liebstes Bauwerk. Dass dabei Ronaldo viermal gewählt wurde, mag einleuchten. Spannender ist da schon die Auswahl der Baudenkmäler. Neben dem Kloster St.Gallen oder der Stiftsbibliothek wurden auch Denkmäler gewählt, die weniger augenfällig sind. So gefällt einem Jungen das St.Galler Grossackerzentrum ganz besonders, ein anderer wählte die neue Moschee in Wil. Aber auch im Ausland gibt es spannende Baundenkmäler, und häufig in den Ländern, aus denen die Kinder ursprünglich stammen. So findet sich in der Ausstellung ein Leuchtturm in Nordspanien ebenso wie ein Versammlungshaus in Prizren im Kosovo.

Die Ausstellung im Rathaus ist bis Ende Juni geöffnet, zu den Öffnungszeiten der Einwohnerkontrolle, die auf dem gleichen Stock ist. Die Ausstellung wurde am letzten Freitag eröffnet. Für einmal aber wohnte einer Vernissage ein ausserordentlich junges Publikum bei: Die 13 Jungs und Mädchen wurden nämlich von ihren zwei Mannschaften begleitet, von den Brühler C-Meister-Junioren und von der D-Elite-Junioren. Und diese fast 40 Brühler Junioren, zeigten dabei, dass sie nicht nur auf dem Fussballplatz sondern ebenso am Kulturort eine gute Falle machen. Sie lauschten zuerst andächtig der Laudatio von Stadträtin Maria Pappa, und danach den Fachvorträgen der beiden Denkmalpfleger Niklaus Ledergerber und Matthias Fischer. Selbst den reichhaltigen Apéro danach vernaschten sie artig. Soll noch jemand sagen, Fussballer hätten kein Feeling für Kultur.