FC Weinfelden-Bürgeln – SC Brühl 2:4 (1:4)
Die Voraussetzungen für ein unterhaltsames Spiel auf dem Hauptplatz Güttingersreuti waren gegeben: Der Gastgeber lag bloss zwei Punkte über dem Strich und konnte somit im vorletzten Saisonspiel den Abstiegskampf aus eigener Kraft für sich entscheiden. Auf der anderen Seite war der Gast aus St. Gallen alles andere als gewillt, die Punkte ohne Widerstand liegen zu lassen und wollte klar stellen, dass mit etwas mehr Konstanz und einer gesunden Einstellung, der erste Platz hätte erreicht werden können.
Die ersten zwanzig Minuten waren eine einseitige Angelegenheit. Die Kronen übernahmen das Spieldiktat und schalteten und walteten nach Belieben. Es wurde schnell und sicher kombiniert und die Platzherren spielten dabei eine Nebenrolle. Bereits in der zweiten Minute liess Arian Vujic geschickt einen Gegner aussteigen und drückte aus 16 Metern ab: der scharfe Schuss landete in der oberen Ecke, der Torhüter konnte dem Ball nur nachschauen. Die Gäste spielten weiter nach vorne, während die Platzherren sich darauf beschränkten, weitere Gegentreffer zu verhindern. Bereits sechs Minuten nach dem Führungstreffer lancierte Justin Serifoski mit einem schönen Seitenwechsel Joel Ammann, der den gegnerischen Torhüter schön zur Doppelführung überlistete. Derselbe Spieler war auch für das 0:3 in der 19. Minute verantwortlich. Zu diesem Zeitpunkt war die Frage einzig, wie hoch die Kronen gewinnen würden. Doch dann kam wie so oft in dieser Saison ein Bruch im Spiel, der Ball wurde unnötig lange geführt, jeder wollte als Einzelkämpfer brillieren, die Aussenbahnen wurden zu wenig gesucht und das rasche Umschalten vernachlässigt. In der 25. Minute konnten die Thurgauer auf 1:3 verkürzen, als Uros Markovic – sinnbildlich für das Brühler Spiel zu diesem Zeitpunkt – eine Zirkusnummer in der eigenen Hälfte vorführen wollte, dabei den Ball verlor und seine Mitspieler zu langsam auf Abwehr umschalteten. Ärgerlich, weil völlig unnötig und schon so oft gesehen. Kurz vor Halbzeit erhöhte Arian Vujic auf 1:4 und sorgte somit für einen ersten Durchgang mit mehr Licht als Schatten.
Die Pausenansprache des Trainerstabs schien seine Wirkung verfehlt zu haben: die Kronen beschränkten sich darauf, den Sieg über die Runden zu bringen und gaben so dem Gastgeber die Möglichkeit, sich mehrmals gefährlich in Szene zu setzen. Das 2:4 in der 65. Minute war die logische Folge und es war Torhüter Hussein Attifi zu verdanken, dass es nicht noch schlimmer kam: dieser brillierte wiederholt mit weiten Ausflügen aus seinem Tor für seine zu diesem Zeitpunkt schläfrigen Hinterleute. Zu vermerken bleibt ein von Nikola Torlakovic verschossener Elfmeter, der perfekt zur zweiten Halbzeit passte.
Alles in allem ein verdienter Sieg. Mit mehr Konzentration und Leistungswille, sowie einer geschlossenen Mannschaftsleistung hätte durchaus ein auf allen Ebenen schönes Spiel resultieren können. Unter dem Strich viel Licht, aber auch unnötig viel Schatten.
Nun kann der SCB im letzten Spiel am kommenden Mittwoch zeigen, wozu er fähig ist; dabei sollte er darauf achten, den Abstiegskampf nicht zu verfälschen. Mit dem FC Tägerwilen kommt ein Gegner, der einen Sieg braucht und auf Schützenhilfe auf den anderen Plätzen angewiesen ist. Beginn ist um 20 Uhr auf dem „heimischen“ Gründenmoos! Sportchef Mauro Palazzesi