Atila: «Andere Clubs haben Respekt vor Brühl»

Zwei Jahre war der Verteidiger Atila Araujo Prado beim SC Brühl und wurde zu einem der Publikumslieblinge. Dann wechselte er 2017 zu Wil, zu Cham und schliesslich zu YF Juventus, dem heutigen Gegner. Jetzt ist Atila zurück und erklärte vor dem Spiel gegen YF Juventus, warum er zum SCB zurück wollte, und wer bei Juventus für Gefahr vor dem Tor sorgen kann.

Herzliche Gratulation zum 2:1-Auftaktsieg gegen Zürich vom Samstag. Bist du zufrieden mit der Leistung?
Atila: Ja, ich bin sehr zufrieden. Das erste Spiel ist immer ein wichtiges Spiel und Zürich ist ein starker Gegner, das weiss man. Wir sind aber auch ein gutes Team, wir haben Spieler mit Charakter und wir haben Spieler mit Erfahrung. Das ist wichtig in der Promotion League, das ist eine starke Liga.

Du bist einer dieser Spieler mit Charakter und Erfahrung, du organisierst die Abwehr und du fällst auf, weil du immer zu deinen Vorderleuten sprichst.
Ich muss reden… Das beginnt schon in der Kabine. Ich stehe vor jedem Match unter Druck, spüre das Adrenalin, und das muss raus. Ich gebe auch jedem Spieler die Hand vor dem Spiel und ich schaue ihm in die Augen. Das ist wichtig, das stärkt das Vertrauen zueinander.

Und auf dem Platz bist du dann der Regisseur?
Auch auf dem Platz ist es wichtig, dass wir ständig in Kontakt sind, auch dort habe ich immer Augenkontakt zu meinen Mitspielern. Es muss jeder spüren, wir sind wie eine Familie, wir halten zusammen und wir stärken uns gegenseitig.

Du hast vor zweieinhalb Jahren Brühl verlassen und bist zu Wil gegangen, dann zu Cham und zu Juventus. Jetzt bist du zurück. Warum wieder Brühl?
Ich hatte anfangs 2017 eine Anfrage von Wil, das war Challenge League. Ich wollte diese Chance nutzen. Doch Wil war eine Enttäuschung, die hatten interne Probleme und ich kam zu wenig zum Einsatz, so bin ich nach Cham gegangen und vor einem Jahr zu YF Juventus. Und bei Cham und bei YF, die ja beide auch in der Promotion League spielen, war immer ein grosser Respekt vor Brühl zu spüren. Es hiess dort, Brühl habe sehr starke Spieler. Aus der Distanz habe ich das dann auch gesehen…

…und da wolltest du zurück?
Ja, Brühl blieb irgendwie auch immer mein Zuhause. Ich habe in den zwei Jahren, als ich weg war, immer wieder Spiele im Paul-Grüninger-Stadion besucht. Da ist mir aufgefallen, dass mich dauernd Leute grüssten und ins Gespräch verwickelten. Manchmal habe ich nur noch geredet und gar nicht mehr das Spiel gesehen…

Du giltst ja auch als Publikumsliebling, weisst du das?
Ja, auch das spüre ich. Die Leute sind immer nett zum mir im PGS, und das hilft mir. Ich versuche dann auch, mein Bestes zu geben, auf und neben dem Platz.

Jetzt spielt ihr am Mittwoch gegen YF Juventus, deinen  Ex-Club. Worauf müsst ihr euch gefasst machen?
Juventus hat starke Spieler und viel Qualität. Sie haben einen guten Goalie, eine gute Verteidigung, die Flügel sind schnell, und besonders gut gefällt mir Alves im Sturm (erhielt im letzten Spiel die Rote Karte, Red.). Aber ich denke, wir sind parat, vor allem auch physisch. Unser Trainer hat mit uns die letzten Wochen  gut und hart trainiert, und das ist wichtig. In der Promotion League zählt nicht nur Technik sondern auch Physis.

Ist das jetzt ein Vorteil für dich, dass du Juventus kennst, und den Stürmer, der gegen dich spielt?
Das ist schon nicht schlecht. Doch er kennt mich auch. Aber natürlich konnte ich unserem Team jetzt ein paar Informationen mehr über den Gegner geben.

Wie eine Mauer – Brühls Verteidigung gegen den FC Zürich am letzten Samstag, rechts Atila.