SC Brühl – FC Rorschach-Goldach 1:1 (1:0)
An diesem Sonntagnachmittag stand viel auf dem Spiel zwischen zwei Mannschaften, die zur Überraschung aller zum diesem Zeitpunkt ums nackte Überleben, sprich um den Klassenerhalt kämpfen. Die Gäste erwischten den besseren Start und zwangen von Beginn weg das Heimteam zu grosser Laufarbeit. Bei den Kronen war die grosse Verunsicherung aus dem verpatzten Saisonstart nicht zu übersehen, wenn auch das grosse Engagement nicht zu verkennen war. Ein Spielfluss wollte auf beiden nicht aufkommen und so entwickelte sich ein Fight ohne grosse Höhepunkte. Der FC RG verfügte im Gegensatz zu den Platzherren über 2-3 Spieler, die es immer wieder verstanden, eine gewisse Logik in den Spielaufbau zu bringen und so brachten sie ein kleines Übergewicht zustande. Nach 12 Minuten der erste Höhepunkt, als bei einem Schuss der Gäste der Aussenpfosten im Weg stand. Die Einheimischen waren gewillt, es fehlte jedoch an der notwendigen Ruhe und Zielstrebigkeit im Angriffsspiel und in der Abwehrarbeit häuften sich die Fehler und Unsicherheiten. So vergingen die Minuten, ohne dass die zahlreichen Zuschauer von ihren Sitzen gerissen wurden. Aus dem nichts gingen die Kronen nach 31 Minuten durch Raman Suna in Führung, der bei einer unübersichtlichen Situation die Übersicht behielt und den unsicheren gegnerischen Torhüter überwinden konnte. Die Führung entgegen dem Spielverlauf hatte jedoch nicht die erhoffte Wirkung auf das Heimteam, das sich weiterhin schwer tat. Dass es Göttin Fortuna mit den Kronen gut meinte, bewies sich in der 41. Minute, als plötzlich ein Brühler alleine vor dem gegnerischen Torhüter auftauchte: sein Heber überflog aber das Tor und so ging es mit dem knappen Vorsprung in die Pause. Dazwischen hatten die Gäste eine gute Chance zum Ausgleich, sie vergaben diese aber ebenso kläglich.
Zu Beginn der zweiten Hälfte vergab der FC RG eine weitere grosse Chance, der inzwischen eingewechselte Jon Idrizi konnte dabei in letzter Not retten. Die Qualität des Spiels blieb im weiteren Verlauf dürftig und so musste man bis zur 65. Minute warten, um den nächsten Höhepunkt zu erleben, als Jon Idrizi ein Abspiel mit dem Fuss misslang und so eine Vorlage für einen gegnerischen Stürmer produzierte, der sich nicht zweimal bitten liess und zum verdienten Ausgleich einschiessen konnte. In den restlichen 25 Minuten hatten die Gäste mehr Spielanteile und die Kronen mussten sich in vier Situationen bei Jon Idrizi bedanken, dass sie an diesem Nachmittag nicht als Verlierer vom Platz gingen.
Eine dürftige Leistung des SC Brühl. Im Abstiegskampf braucht es neben Einsatz und Kampwille auch einen klaren Kopf – und dieser scheint nicht vorhanden zu sein. Es musste zudem festgestellt werden, dass die Spieler körperlich nicht fit sind und da kommt unweigerlich die Frage auf, wie die Saisonvorbereitung konzipiert und durchgeführt wurde. Wie auch immer, geht der Abstiegskampf weiter und da bedarf es sehr bald eines Befreiungsschlags, will man in der nächsten Saison nicht um den Wiederaufstieg spielen müssen.
Interimstrainer Marco De Grassi meinte zum Spiel:
Die Mannschaft ist in einer schwierigen Situation und dies spürt man auch auf dem Feld. Die Tabelle lügt aber nie und dass wir in dieser Position sind, ist kein Zufall. Die Spieler haben individuell einige Defizite an denen wir als Verein arbeiten müssen. Leider ist die Mannschaft physisch nicht in der Lage ein hohes Tempo über längere Zeit zu halten. Auch qualitativ machen wir in entscheidenden Momenten zu viele Fehler. Diese Aufgaben lassen sich nicht von heute auf Morgen lösen. Die Mannschaft muss jetzt für die restlichen Spiele alles aus sich rausholen. Die Statistiken zeigen, dass wir defensiv nicht in den Tabellenkeller gehören und ein gutes Potenzial haben. Offensiv gibt es einiges zu tun, da das Team Mühe hat, Chancen herauszuspielen. Darüber hinaus vergibt man die wenigen Chancen dann auch noch zu leichtfertig. Um diese Situation zu verbessern, muss die Mannschaft auch an mehreren Bereichen arbeiten. Die Fitness muss ausreichen, um in entscheidenden Aktionen die Überzahl zu schaffen und mit in den Angriff zu gehen. Auch an der Qualität der Pässe sowie im Abschluss werden wir noch viel Arbeit vor uns haben.
Der SC Brühl hatte in den letzten Jahren viele Erfolge gefeiert und grossartige Spieler geformt, die nun auch in unserer 1. Mannschaft oder in der 2. Mannschaft spielen. Wir wollen dorthin zurück gehen, die Ärmel hochkrempeln und hart arbeiten.
Mauro Palazzesi