C-Meister straucheln kurz vor der Zielgeraden

Unsere C-Meister-Junioren spielen am Samstag zuhause gegen den FC Frauenfeld 1:1 (0:1) und können nun nur noch mit fremder Hilfe Herbstmeister werden.

Der Gast aus Frauenfeld war tabellenmässig nicht bestens klassiert, hatte nämlich ganze 14 Punkte weniger als der SCB. Das soll was heissen, dachten sich die jungen Kronen und mit der entsprechenden Einstellung gingen sie ins Spiel. Zwar hatte der SCB gleich in der ersten Minute eine grosse Chance, danach ging aber für lange Zeit das Licht aus. Die Gäste aus dem Thurgau ihrerseits, versteckten sich nicht vor dem Tabellenführer. Sie spielten frech und selbstbewusst mit und wurden nach neun Minuten mit einem sehenswerten Tor belohnt. Der Rückstand schien den SCB nicht wach zu rütteln und so entwickelte sich ein Spiel, indem die Platzherren zwar mehrheitlich den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren liessen, jedoch nicht zu klaren Torchancen kamen. Die Gäste hatten so leichtes Spiel und beschränkten sich aufs Konterspiel, das ab und zu die Kronen in Schwierigkeiten brachte. Der SCB tat genau das, was man in solchen Situationen nicht tun sollte: Jeder trug den Ball zu lange am Fuss, es wurden unnötige Zweikämpfe gesucht, es wurden keine Überraschungsmomente geschaffen. Die nächste Chance hatte der SCB in der 20. Minute, der Torhüter rettete aber mit etwas Glück. In der 34. Minute, sinnbildlich, der nächste Höhepunkt in der ersten Halbzeit: Ein langer Ball des FC Frauenfeld wurde auf Höhe Platzmitte durch einen Brühler in Torhütermanier absichtlich und unnötig mit der Hand gestoppt. Das zeigte die Orientierungslosigkeit, in der sich die Kronen in der ersten Hälfte befanden. Gelbe Karte, was sonst? Der Schiedsrichter liess sich aber offenbar von der Verfassung der Platzherren anstecken und sah davon ab, den fehlbaren Spieler zu verwarnen. In der Folge plätscherte das Spiel bis zum Pausenpfiff dahin und der SCB war mit dem knappen Rückstand nicht einmal schlecht bedient.

Die zweite Halbzeit sah einen SCB, der offenbar aus seiner Lethargie zu erwachen schien. Die Pausenansprache der Trainer soll heftig und klar gewesen sein. Eine schnelle Aktion des SCB führte in der 50. Minute zum Ausgleich. Nach heftigen Reklamationen der Gäste, die den Ball im Seitenaus gesehen hatten, fragte der gut agierende Schiedsrichter den Linienrichter (der notabene nichts angezeigt hatte) direkt an und dieser gab zu, dass der Ball die Seitenlinie überschritten hatte. Somit wurde das Tor zu Recht aberkannt und der eine oder andere unter den Anwesenden fragte sich, ob man bei der Wahl der Linienrichter nicht etwas vorsichtiger vorgehen sollte. Dies war nämlich nicht die einzige Szene, die zu diskutieren gab. Der SCB drückte weiter aufs Gaspedal und in der 52. Minute zeigte der Schiedsrichter nach einem Zweikampf im Strafraum auf den Penaltypunkt. Abdikani Mohamed übernahm die Ausführung, mit der Absicht den Torhüter in Panenka-Manier zu überlisten. Der Torhüter liess sich nicht beirren, rührte sich nicht von der Stelle und konnte so den Ball halten: schlicht und einfach nicht nachvollziehbar. Das Spiel der Kronen war in der zweiten Halbzeit zwar besser, jedoch immer noch weit unter dem, was sie bis anhin in der laufenden Saison gezeigt hatten. Der Ball wurde immer noch lange getragen, in der eigenen Abwehrzone wurden bei Ballbesitz gefährliche Dribblings gesucht und – was am meisten auffiel – niemandem auf dem Platz gelang es, das notwendige Feuer zu entfachen. Einzig Adnan Hodzic im Tor der Kronen feuerte seine Vorderleute lautstark an. In der 71. Minute fiel dann der ersehnte Ausgleich und zwar nach einem der viel zu seltenen schnellen Spielzüge: Ramadan Memeti konnte eine schöne Flanke von Kunga Toejang sicher verwerten. Danach warfen die Kronen alles nach vorne, jedoch zu oft wirkte das alles kopflos, und so blieb es beim Remis, wenn auch einige interessante Chancen kreiert wurden.

Am Einsatz hat es nicht gefehlt, der SCB hat über 90 Minuten alles gegeben. Misserfolge können aber ihre Wirkung zeigen, wenn man etwas daraus macht. Eine klare Botschaft eines Trainers nach solch einer Leistung zeigt eher ihre Wirkung, als wenn es am Schluss trotzdem zu einem Sieg gereicht hätte. Die jungen Kronen haben das Potential für mehr und das Trainergespann wird es verstehen, an den richtigen Stellen zu feilen.

Dem FC Frauenfeld gebührt ein grosses Kompliment für den geschlossenen Auftritt, die taktische Disziplin und die offene Spielweise.

Nun kann der SCB aus eigener Kraft alleine nicht mehr Meister werden und ist auf Schützenhilfe angewiesen. Abgerechnet wird aber am Schluss und das nächste Spiel steht vor der Tür. Am kommenden Samstag ist der FC Team Toggenburg im PGS zu Gast. Anpfiff ist um 13 Uhr. Mauro Palazzesi

 

So berichtet der FC Frauenfeld vom Spiel