Das sagt der Trainer zum Aufstieg

Vor drei Jahren hat Marco De Grassi die zweite Manschaft des SC Brühl übernommen. Davor war er Juniorentrainer. Langfristige Vorgabe der Vereinsleitung: Aufstieg des «Zwei» in die 2. Liga. Nun ist das bereits nach drei Jahren gelungen. Das freut Marco de Grassi. Ebenso freut ihn, dass in seiner Mannschaft mittlerweile eine gemeinsame Idee von Fussball zu erkennen ist, wie er im Interview sagt.

Deine Reaktion, als du die Bestätigung vom Aufstieg erhalten hast?
Ich kann es noch immer nicht richtig fassen, automatisch gingen mir die letzten drei Jahre durch den Kopf. Der Prozess, den wir durchlebt haben, auch mit den Niederlagen und Rückschlägen, welche uns geholfen haben zu wachsen.

Deine Reaktion, nachdem es nicht gelungen war, den FC Wittenbach zu überholen.
Wir wussten vor dem letzten Spiel, dass die Chancen gut stehen, da Neukirch Egnach ein zäher Gegner für alle war. Als bei uns der Schlusspfiff ertönte, haben wir alle gespannt auf das Ende des Spiels in Wittenbach gewartet und waren bis zur 92. Minute Meister. Aber so ist der Fussball, er schenkt einem unvergessliche Emotionen auf die eine oder andere Seite.

Inwiefern wurden aus deiner Sicht die gesetzten Ziele erreicht?
Wir konnten einen stabilen Kader aufstellen. Die Trainingspräsenz war immer gut und die Einbindung der eigenen Junioren war enorm wichtig. Wir haben unsere Ziele, welche wir uns vor drei Jahren gesteckt haben, erreicht. Gerne hätten wir den einen oder anderen Spieler konstant in die erste Mannschaft gebracht. Aber der Sprung ist gross und die Jungs müssen das verstehen und geduldig sein.

Was ist dir und deinem Trainerteam besonders gut gelungen?
Ein Spielkultur zu entwickeln, welche nur durch Disziplin und stetige Wiederholungen gelingt. Wenn ich heute die Mannschaft spielen sehe, ist eine gemeinsame Idee von Fussball zu erkennen.

Wie siehst du deine weitere Rolle im Zwei?
Ich werde weiterhin für die zweite Mannschaft und im Dienste des SC Brühl bleiben, um eine Konstanz im Prozess zu haben. Mit Mentor Krasniqi werden neue Ideen dazu kommen, aber dieser Übergang soll ein fliessender sein. Ich werde helfen wo ich kann um in der 2. Liga zu bestehen

Was stimmt dich optimistisch für die Zukunft?
Wir haben einen tollen Grundstein gelegt mit einem stabilen Kader und wir können jährlich von der guten Arbeit der Jugendausbildung profitieren, welche uns stetig neue, gut ausgebildete Spieler liefert.

Was gibst du den jungen Spielern mit, die vom Nachwuchs in die Aktiven wechseln?
Geduldig zu sein, bodenständig zu bleiben und stets wachsen zu wollen. Die Entwicklung eines Spielers ist nicht linear, es gibt Höhen und Tiefen, aber sie müssen an sich arbeiten und das Ziel sollte sein, zu den besten der zweiten Mannschaft zu gehören. Ein Platz, der heute nicht mehr selbstverständlich ist und sich verdient werden muss.

Was kann deines Erachtens im Umfeld verbessert werden?
Leider trainieren wir oftmals mit zwei Teams und über 40 Spieler auf dem kleinen Kunstrasen. Taktische Einheiten zu planen und die Spieler an Laufwege und Distanzen zu gewöhnen, ist leider fast nicht möglich. Daher müsste die Infrastruktur verbessert werden

Was würdest du im Nachhinein anders machen?
Der natürliche Respekt der jungen Spieler ist ein wenig verloren gegangen. Ich hätte klarere Regeln aufstellen müssen, da sich in den Aktiven verschiedene Generationen treffen mit unterschiedlichen Werten. Das würde ich heute anders machen.

Was nimmst du aus der Arbeit der letzten Jahre mit?
Als ich Jugendtrainer war, musste der Erfolg immer in einem Jahr geholt werden. In den Aktiven spielst du gegen eingespielte Teams, die seit Jahren zusammen spielen. Ich musste lernen geduldig zu sein und Niederlagen als Teil des Prozesses zu sehen.
Interview: Mauro Palazzesi

Marco De Grassi (Bildmitte im weissen Shirt) ist vor drei Jahren mit dem Ziel angetreten, mit der zweiten Manschaft mittelfristig aufzusteigen. Nun ist es gelungen.