Erste Heimniederlage unter Heris Stefanachi

Die Brühler mussten sich in dieser Saison erstmals vor eigenem Publikum gegen das starke Bellinzona mit 1:4 geschlagen geben. Die Hypothek des 0:2 Rückstandes nach fünf Minuten erwies sich gegen die cleveren Tessiner als zu gross. Trotzdem verbleiben die Brühler auf dem ausgezeichneten zweiten Tabellenplatz, weil die andern Spitzenteams auch Punkteverluste verzeichneten.
Dabei starteten die Brühler bereits nach 45 Sekunden mit einer Riesenchance in die Partie, doch scheiterte Claudio Holenstein nach guter Vorarbeit von Willi Pizzi mit dem Abschluss am Torhüter. Bellinzona machte es da bedeutend besser: In der 3. Minute verwertete Mittelstürmer Martin Cortelezzi einen Eckball mit dem Kopf zum 0:1. Er wurde im Fünfer sträflich allein gelassen. Und nur zwei Minuten später erzielte der gleiche Spieler mit der nächsten Chance das 0:2. Das nennt man eine optimale Chancenauswertung. Doch die Kronen liessen sich dadurch nicht entmutigen, fingen sich wieder auf und erzielten in der 13. Minute nach einer feinen Einzelleistung von Demian Titaro den Anschlusstreffer zum 1:2. In dieser Phase verpassten es die Brühler nachzulegen und den Druck zu verstärken, die Tessiner schienen defensiv nicht unverletzlich. Noch vor der Pause erzielten aber die effizienten Tessiner durch Pinela Metazzi mit einem schnellen Konter das vorentscheidende 1:3. Damit führten sie nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit dank ihrer 100 prozentigen Chancenauswertung mit zwei Toren.
In der zweiten Hälfte versuchten die Brühler alles, dem Spiel noch eine Wende zu geben, auch mit frischen Kräften, die für einmal nicht stachen. Kämpferisch boten die Einheimischen eine tadellose Leistung. Doch auf dem holprigen Boden waren die physisch überlegenen Gäste klar im Vorteil. Vor allem hatten sie über die ganze Spielzeit die Luftherrschaft bei hohen Bällen. Trotz aller Bemühungen kamen die Kronen nur vereinzelt zu Torchancen, weil die Tessiner clever verteidigten und nur auf schnelle Konter spekulierten. Zehn Minuten vor Schluss retteten die Gäste zweimal auf der Torlinie. Doch damit hatten die Brühler ihr Pulver verschossen. Drei Minuten vor Schluss erzielte Cortelezzi noch seinen dritten persönlichen Treffer zum 1:4. Der Sieg der Tessiner ist sicherlich verdient, fiel allerdings mindestens um ein Tor zu hoch aus. Das Ausnützen der Chancen machte heute den entscheidenden Unterschied zwischen den beiden Teams. In den nächsten zwei Wochen folgen weitere Spitzenpartien, zuerst auswärts gegen Nyon und eine Woche später zu Hause gegen den unangefochtenen Tabellenführer Yverdon.  Henri Seitter

Telegramm:
Paul- Grüninger – Stadion – 702 Zuschauer – SR.: F. Hänggi
Tore: 3. Cortelezzi 0:1; 5. Cortelezzi 0:2; 13. Titaro 1:2; 38. Melazzi 1 :3 ; 87. Cortelezzi 1 :4.
Brühl: Lazraj; Lovakovic (72. Schällibaum), Izmirioglu, Atila, Kucani; Franin (46. Salija), Holenstein, Shala (55. Riedle); Titaro, Abegglen (55. Eberle), Pizzi.
Bellinzona: Pelloni; Felitti, Ivanov, Soto, Berera ; Quadri, Facchinetti, Forzano (58. Audino) ; Melazzi (88. Milosavljevic), Guarino (91. Italo), Cortelezzi (90. Stojanov).
Bemerkungen: Brühl ohne Degen, Pellegatta, Gülünay, Torlakovic (alle verletzt), Anic (krank). Bellinzona ohne Maffi, Magnetti, Monighetti Rajkovacic, Russo (alle verletzt)
Verwarnungen: 15. Soto (Foul); 41. Shala (Foul) 43.Lovakovic (Foul); 52. Atila (Foul) ; 71. Salija (Foul) ; 75.Audino (Reklamieren)

 

Frage an Alessandro Riedle (begleitet von seinen zwei Söhnen)

Was gab den Ausschlag für die deutliche Niederlage?
Das kaltblütige Auswerten der ersten Chancen  machte den entscheidenden Unterschied aus. Bellinzona ist in dieser Verfassung ein Spitzenteam.