SCB II besiegt den Leader Flawil

FC Flawil – SC Brühl 2 0:2 (0:1)

Obwohl noch ganze sieben Spiele ausstehend waren, nahm die Begegnung zwischen dem FC Flawil und dem SC Brühl eine grosse Bedeutung ein: bei einem Sieg der Heimmannschaft würde diese den Vorsprung auf den heutigen Gegner auf ganze acht Zähler erhöhen, aber auch ein Unentschieden  würde eine Art Vorentscheidung zugunsten der Hausherren mit sich bringen. Also blieb den Kronen nur eines übrig: drei Punkte mitzunehmen.

Der FC Flawil musste auf den gesperrten Dario Koller sowie die angeschlagenen Obrists verzichten, während beim SC Brühl der Mittelfeld Gladiator Javier Halter aufgrund einer Gelbsperre fehlte und Blerim Adzijai vorsichtshalber aufgrund einer leichten Verletzung auf der Bank sass. Dafür rückte bei den St. Gallern Marius Linke ins Abwehrzentrum, Edmir Zulic verstärkte die Angriffsreihe und Joel Ammann kam nach einer längeren verletzungsbedingten Pause wieder ins Aufgebot. Die Flügel wurden schliesslich mit den jungen, technisch versierten und lauffreudigen Ramon Zellweger und Niki Torlakovic besetzt, was sich als eine gute Lösung erweisen sollte.

Die ersten Minuten des Spiels sahen ein selbstsicheres FC Flawil, während die St. Galler ungewohnt vorsichtig auftraten und dem Gegner die Initiative überliessen. Die Heimniederlage aus der Vorrunde sass noch in den Köpfen der Brühler, die anfänglich vor allem darauf bedacht waren, keine unnötigen Fehler zu begehen, denn man wusste um die Cleverness des Gegners. Nach etwa zehn Minuten legten die Kronen langsam ihre Zurückhaltung ab und begannen ihr gewohntes Spiel aufzuziehen. Von da an entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, bei dem die feinere Spielweise der Gäste nicht zu übersehen war. Klare Torchancen waren in der ersten halben Stunde allerdings nicht zu verzeichnen und das Spiel lebte von zahlreichen Zweikämpfen im Mittelfeld, die jedoch fair geführt wurden. In der 31. Minute war es aber so weit, als die Flawiler einen Ball in der eigenen Abwehrzone nicht entscheidend weg bringen konnten und Manuel Laski diesen übernahm und aus 18 Metern mit einem scharfen flachen Schuss Remo Wagner keine Chance liess. Auffallend war bei Manuel Laski an diesem Tag, dass er es geschafft hat,  sich vollends auf die Begegnung zu konzentrieren und zudem viel Laufarbeit geleistet hat, um das Mittelfeld zu unterstützen. Die Führung war zu diesem Zeitpunkt verdient und bis zur Pause ging das Spiel im gleichen Stil weiter, indem sich beide Teams vor allem ausschalteten.

Im zweiten Durchgang erwartete man ein Aufbäumen der Hausherren, das jedoch vorerst ausblieb. Die Kronen konzentrierten sich vor allem darauf, nichts anbrennen zu lassen, während die Platzherren keine Lösungen zu finden schienen. Die zahlreichen Zuschauer mussten bis zur 70. Minute warten, um mehr Spannung im Spiel zu sehen. Der FC Flawil begann von da an die Offensive zu verstärken, was den Gästen Räume fürs Konterspiel eröffnete. Das entging dem Trainergespann des SCB nicht und so wurden frische Kräfte im Angriff eingewechselt, welche in erster Linie die grösseren Freiheiten ausnutzen mussten. In der 88. Minute lancierten die Kronen einen schnellen Konter, bei dem Justin Serifoski alleine in Richtung gegnerisches Tor eilen und das Spiel hätte entscheiden können, der gut leitende Schiedsrichter unterbrach jedoch das Spiel wegen eines vorausgegangenen Fouls eines Flawilers, um ihn zu verwarnen, missachtete jedoch die Vorteilsregel komplett. Dadurch blieb die Partie weiterhin offen und eine Minute später hätte der Ausgleich fallen können, als beim einzigen Eckball des Heimteams die Brühler Hintermannschaft zum ersten Mal in diesem Spiel schlief und dafür dankbar sein musste, dass der Gegner dies nicht ausnutzen konnte. Das war eine Art Weckruf und zwei Minuten später tauchten die Kronen gefährlich vor Remo Wagner auf, der mirakulös ganze drei Abschlüsse neutralisieren konnte. Zwei Minuten danach konnte Joel Ammann einen schönen Angriff über links lancieren – der FC Flawil stand hoch und liess jetzt viele Räume offen – so tauchte er nach einem Steilpass alleine vor Remo Wagner auf und bediente selbstlos Justin Serifoski, der keine Mühe hatte, zum entscheidenden 0:2 einzuschieben. Kurz darauf pfiff der Schiedsrichter das Spiel ab.

Der Sieg der Kronen ist über 90. Minuten gesehen verdient. Wieder einmal hat die qualitativ hervorragend besetzte Ersatzbank der Kronen die Differenz ausgemacht, indem dem Trainergespann viele taktische Alternativen und frische sowie motivierte  Kräfte zur Verfügung standen. Dem FC Flawil muss zugestanden werden, dass er nie aufgesteckt hat und alles in allem fair aufgetreten ist. Beim SCB ist schliesslich zu erwähnen, dass 17 der 18 aufgebotenen Spieler im eigenen Verein ausgebildet wurden. Das Durchschnittsalter der Startelf lag bei 24 Jahren, wobei Arif Celebi mit seinen bald 33 Jahren, die Ausnahme darstellt. Auch das ein positives Zeichen

Die Revanche für das unglücklich verlorene Spiel in der Hinrunde ist somit geglückt und das Aufstiegsrennen neu lanciert. Es geht bereits am kommenden Sonntag mit dem Heimspiel gegen den FC Zuzwil weiter, wo im PGS um 14.00 Uhr Anpfiff ist.

Mauro Palazzesi

Stimmen aus dem Spiel, heute mit Torhüter Arif Celebi:

Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung des Teams heute. Ich habe versucht der Mannschaft klarzumachen, dass man stets positiv miteinander kommunizieren muss. Allgemein ist die Kommunikation untereinander enorm wichtig. Wir haben ein junges Team, das noch viel lernen kann und enormes Potential nach oben hat. Heute haben wir uns gegenseitig unterstützt, die Mannschaft hat eine gewisse Reife bewiesen und nun gilt es, dranzubleiben.