Und im Tor stand Daniel Lopar

3:1 gewann der SC Brühl am Samstag in Bavois und holte damit die zweiten drei Punkte im siebten Spiel. Das war noch kein Schritt aus dem Tabellenkeller, aber immerhin ein moralischer Aufsteller für das junge Team.

Flog durch die Luft wie in seinen besten Zeiten: Daniel Lopar am Samstag in Bavois.

Dabei ging etwas unter, dass im Tor der Brühler erstmals Daniel Lopar stand. Er war im Sommer zu den Kronen gekommen als, wenn man so will, dritter Goalie hinter Christian Leite, der aber länger verletzt ausfällt, und hinter dem jungen Alban Berisha, dem zweiten und zuletzt eben ersten Goalie.

Es war eine taktische Überlegung, Lopar das Vertrauen zu geben, es war Psychologie. Daniel Lopar, 36 Jahre alt, gestählt durch 13 Jahre in der Super League beim FC St.Gallen, zuletzt in der obersten australischen Liga, in Sidney, wo ihm Corona im Frühling 2020 die Karriere brutal abbrach. Daniel Lopar, im Wesen zäh, ruhig und bescheiden. Er sollte dem Team Sicherheit geben.

Der Einsatz von Daniel Lopar war ein Zeichen an eine Mannschaft, bei der Anspruch und Realität auseinanderklaffen; an eine Mannschaft, die ihr spielerisches Potential (noch) nicht abrufen kann, weil sie zwar gute Spieler, aber kaum einen Leader hat. Das verdeutlicht die Statistik. Ein Blick auf transfermarkt.ch zeigt: Bezüglich Marktwert der einzelnen Spieler liegt der SC Brühl auf dem vierten Platz der Promotion League, hinter Bellinzona, Rapperswil und Cham – was also für eine Mannschaft mit Potenzial spricht. Andererseits hat Brühl die jüngste Mannschaft der Promotion League, abgesehen natürlich von den vier U21-Teams – was für die fehlende Erfahrung spricht.

Somit war der Einsatz von Lopar denn auch kein Misstrauensantrag an den jungen Goalie, sondern ein Vertrauensbeweis für den «alten». Das betont auch Lopar selber nach dem Spiel, als er – wir nannten in bescheiden – erklärte: «Alban Berisha gehört die Zukunft. Er bringt alle Voraussetzungen mit, ein Stammtorhüter zu werden.»

Alban Berisha, «ihm gehört die Zukunft», scheint auch nicht unglücklich nach dem Spiel in Bavois.

Er selber sei noch nicht ganz fit nach der langen Pause, sagte Lopar dann auch noch. Er werde wohl am nächsten Tag den Muskelkater spüren. fm